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Tagesbuch

Predigt vom 07.07.2020 von Priester Johann Sukhoniak

14.07.2020 | Thema: Predigt |

Hamburg, den 07.07.2020

Liebe Brüder und Schwestern,

ich möchte zwei Punkte/Dinge im Zusammenhang mit den Eltern von Johannes dem Täufer und dem Fest der Geburt Johannes des Täufers hervorheben.

Wie wir in der Heiligen Schrift lesen, waren die Eltern von Johannes dem Täufer gottesfürchtig, versuchten, das Gesetz Gottes zu erfüllen, und wandelten vor Gott, wurden aber mit Unfruchtbarkeit geprüft. Wir müssen von ihnen lernen, nicht den Mut zu verlieren und auch unser Kreuz auf uns zu nehmen. Der Herr segnete sie und gab ihnen die Gelegenheit, diese Schande auszulöschen. In den Zeiten des Alten Testaments wurde geglaubt, dass wenn eine Familie kein Kind hatte, jemand eine sehr schwere Sünde vor Gott begangen hatte. Deswegen machte der Herr sie unfruchtbar. Aber Gott macht es ein bisschen anders.

Wie der selige Theophylakt von Bulgarien sagt, schickte der Herr ihnen so spät ein Kind, damit sie ihr heißes Blut ruhig halten. Denn wenn eine Person von jungen aktiven Eltern geboren wird, ist das Kind ebenfalls aktiv. Und wenn ein Kind als zehntes oder fünfzehntes geboren wird, dann ist es schon ruhiger, weil seine Eltern in höherem Alter sind. Nach dem seligen Theophylakt von Bulgarien wird Johannes der Täufer eben für einen höheren geistlichen Zustand geboren, weil er eine besondere Mission hatte – die Vorbereitung auf die Begegnung mit dem Herrn Jesus Christus.

Und dann ist noch sehr wichtig zu betonen, dass die Propheten sehr oft von Gott zu ihrem Dienst, zu ihrer Predigt berufen wurden. Aber was das Erscheinen dieses Propheten betrifft, hören wir auch eine Prophezeiung, was sehr überraschend ist. Ein Prophet spricht von einem anderen Propheten (so was war einmalig, nur von Johannes dem Täufer), dass ein Prophet in der Macht und Herrlichkeit des Elias kommen und sich auf die Ankunft des Herrn Jesus Christus vorbereiten wird.

In der Tat wurde Johannes der Täufer nur sechs Monate vor der Geburt des Herrn Jesus Christus geboren, einerseits ein Prophet und andererseits ein Verwandter. In der Heiligen Schrift lesen wir, dass er nicht nur ein Prophet, sondern ein Freund des Bräutigams ist. Das heißt, es handelt sich um eine besondere Wahrnehmung oder sozusagen um einen besonderen Titel und Rang, dass nicht nur irgendein Prophet, sondern ein sehr enger Vertrauter, wie ein Trauzeuge bei der Hochzeit kommen wird. Da ist der Bräutigam, da ist der Trauzeuge. Der Bräutigam ist Christus, und sein Freund ist Johannes der Täufer.

Und heute feiern wir das Andenken an diesen großen Heiligen, den Propheten. Wenn wir unseren orthodoxen Kalender öffnen und einen Blick auf die Gedenktage der Heiligen werfen, werden wir sehen, dass die orthodoxe Kirche die Geburt von nur drei Menschen feiert: die Geburt des Erlösers, die Geburt der Jungfrau Maria und die Geburt Johannes des Täufers. Die Geburtstage anderer Heiliger werden von der Kirche nicht gefeiert. In der orthodoxen christlichen Wahrnehmung wird der Tag des Übergangs eines Menschen von diesem Leben in die Ewigkeit stärker abgehoben. Dieser Tag ist der Tag seines Gedächtnisses und seiner Heiligenverehrung. Bis ins vierte Jahrhundert feierte niemand seinen Geburtstag, unter anderem auch Juden und Christen. Der Wendepunkt geht auf das vierte Jahrhundert zurück, als die Kirche die Menschenwerdung des Erlösers definierte. Im vierten Jahrhundert erscheint dann das Weihnachtsfest. Danach beginnen viele Christen, ihren Geburtstag zu feiern.

Der heilige Apostel und Evangelist Lukas sagt im Evangelium, dass die Gnade an Johannes dem Täufer groß sein wird, und dass er unter denen groß sein wird, die von Frauen geboren werden. In der Folge richtete die Kirche das Fest der Geburt Johannes des Täufers ein. Die Kirche verherrlicht diesen großen Heiligen, den großen Bußprediger, damit wir nicht einfach Buße tun, sondern versuchen, unsere Fehler, unsere Sünden, unsere geistlichen Vergehen (oder nicht nur geistliche Vergehen) zu erkennen und sie abzulehnen, uns mit der Hilfe Gottes zu bessern und auf eine erneuerte Weise zu leben. Gott gebe, dass wir nach dem Vorbild Johannes des Täufers, seiner christlichen Lebensweise versuchen, unsere krummen Wege zur Sünde zu korrigieren und sie auf Gott auszurichten, damit sie wirklich gerade sind. Möge uns das Beispiel der Buße, das Beispiel der Bekehrung Johannes des Täufers, seine Predigten, seine Großtaten als würdiges Beispiel dienen. Und besonders an diesem Tag, an dem wir seine Geburt feiern, lasst uns freuen, dass wir das Andenken an den Freund des Herrn, Johannes den Täufer, feiern.

Amen.

Priester Johann Sukhoniak


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