17.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Besonders sei sanft und geduldig während der Krankheit und in verschiedenen ungünstigen Umständen, denn dabei neigen wir besonders leicht zur Reizbarkeit, da wir durch Wohlstand, Gesundheit, Glück und Ruhe verwöhnt sind. Jene von uns sind glücklich, die zu nichts einen starken Hang haben, weil sie sich nicht durch den Geiz binden lassen.
16.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Gemäß Seiner Güte ließ der Herr uns – unsererseits unverdient – das Sonnenlicht sehen und erfreut uns damit; Er wird auch gewähren, daß wir uns an Seinem unerreichbaren Licht erfreuen. Das Sonnenlicht möge dir Unterpfand dafür sein, besonders aber das stille Licht der heiligen Herrlichkeit des himmlischen Vaters – Sein eingeborener Sohn, Der uns gegeben ist, und der Geist der Liebe, Der in unsere Herzen gegeben ist.
15.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Man muß sich öfter an die Worte des Erlösers erinnern: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Matth. 18,3-4), und an die Worte des Apostels: „wie die Neugeborenen bevorzugt die lautere Milch der Vernunft, dadurch ihr wachset zu eurem Heil“ (I. Petrus 2,2), lautere – nicht trügerische, nicht geheuchelte, wahrhaftige.
14.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Vereinige dich mit Gott in deiner Seele durch den Glauben des Herzens und du kannst alles tun. Bedrängen dich starke, unsichtbare, unermüdliche Feinde? Du wirst sie besiegen. Sichtbare, äußere Feinde? Du wirst sie besiegen. Quälen dich Leidenschaften? Du wirst sie überwinden. Bedrücken dich Betrübungen? Du wirst sie abwenden. Bist du im Geiste niedergedrückt? Du wirst Standhaftigkeit erhalten. Alles kannst du mit dem Glauben besiegen und wirst das Himmelreich selbst erhalten. Der Glaube ist das größte Gut im irdischen Leben: Er verbindet den Menschen mit Gott und macht ihn in Ihm stark und siegreich. „Wer sich mit dem Herrn verbindet, ist ein Geist mit dem Herrn“ (1. Kor. 6, 17).
13.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Mein Leben ist der Herr, der Unendliche, der Seiende, der Allmächtige. Ich bin ganz in dieses Leben versenkt „Der über allen ist und durch alle und in uns allem“ (Eph. 4,6).
Ich bin stets vor dem Angesicht Gottes, ich bin stets
in Gott und Er ist in mir. Soll ich etwa auf Speise und Getränk, auf das Geld, auf den Menschen hoffen? Werde ich dann nicht ein Blinder sein? Wahrhaftig Gott ist meine Hoffnung, Er ist für mich alles.
12.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Friede und überströmende Fülle des Lebens im Herzen nach der Kommunion ist die größte, unschätzbare Gabe des Herrn Jesu Christi, welche alle auf den Körper bezogenen Gaben zusammen überwiegt. Ohne seelischen Frieden – in der Enge und Qual des Herzens – kann der Mensch keinerlei Güter genießen, weder materielle, noch geistige; für ihn existiert nicht die Befriedigung, die vom Gefühl der Wahrheit, des Guten und der Schönheit herrühren, weil das Zentrum seines Lebens selbst – das Herz oder der innere Mensch – niedergedrückt und tot ist.
11.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
So sehr sorgt sich der Himmlische Vater für mich, um mein Leben, um meine Rettung, daß Er Seinen eigenen Sohn nicht geschont hat für mich und Ihn in die Welt gesandt hat zu Leid und Tod, mich aber mit seinem Leib und Blut nährt.
Könnte es denn sein, daß Er für mich in weniger Wichtigem nicht sorgen wird, oder mir mit meinen Nächsten die genügende Nahrung entziehen würde? Bis heute ist es so nicht gewesen, es wird auch nicht so sein.
„Suchet vor allem das Reich Gottes und seine Wahrheit und dies wird euch beigefügt“ (Matth. 6,33) „Eure Haare sind alle aufgezählt. Darum fürchtet euch nicht“ (Matth. 10,30-31).
10.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Ein Christ hat keinerlei Grund, im Herzen in irgendeiner Weise Feindseligkeit gegen irgend jemand zu hegen; Feindseligkeit als Feindseligkeit ist Werk des Teufels; ein Christ soll im Herzen nur Liebe haben; da die Liebe nichts Böses denkt, so soll man hinsichtlich anderer nichts Böses denken, zum Beispiel: Ich darf nicht ohne offensichtlichen Grund von einem anderen denken, daß er böse, stolz und dergleichen ist, oder daß er – wenn ich ihm beispielsweise Achtung erweise, stolz wird, wenn ich ihm eine Kränkung verzeihe, mich erneut beleidigt, mich geringschätzt. Es ist nötig, daß das Böse in keiner Gestalt in uns niste. Das Böse ist aber gemeinhin allzu vielgestaltig.
9.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Werde durch nichts erbost, besiege alles durch die Liebe: alle Beleidigungen, Launen, alle Unannehmlichkeiten in der Familie. Kenne nichts, außer Liebe, Beschuldige immer aufrichtig dich selbst und gestehe, daß du Urheber der Unannehmlichkeiten bist. Sprich: ich bin schuldig und sündig. Denke daran, daß wie du schwach bist, so auch dein Nächster schwach ist, und Schwäche gegen Schwäche wird nicht gerechnet, so soll man die Schwachen und Sündigen nicht anklagen, wenn sie ihre Schwäche gestehen. Den im Bösen mächtigen Teufel muß man anklagen.
8.09.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wie eine Mutter ihr Kind das Gehen lehrt, so lehrt uns der Herr den lebendigen Glauben an Ihn. Die Mutter stellt das Kind hin, läßt es allein, geht selbst einige Schritte fort und ruft das Kind zu sich. Das Kind weint ohne die Mutter, will zu ihr gehen, fürchtet sich aber, einen Schritt zu versuchen, bemüht sich heranzukommen, tut einen Schritt und fällt. Genauso lehrt der Herr den Christen den Glauben an Ihn, wie ein Gehen (der Glaube ist ein geistiger Weg): So schwach ist unser Glaube, so sehr erst am Anfang, wie ein Kind, das gehen lernt. Der Herr verläßt ihn mit Seiner Hilfe und überläßt ihn dem Teufel oder verschiedenen Notlagen und Betrübungen, und dann, wenn im höchsten Maße Hilfe nötig ist, um sich davon zu befreien (solange wir Rettung nicht brauchen, sind wir geneigt, nicht zu Ihm zu gehen), befiehlt Er gleichsam, auf Ihn zu schauen (schau unbedingt auf Ihn) und zu Ihm um diese Hilfe zu kommen; der Christ bemüht sich, dies zu tun, öffnet die Augen des Herzens (wie das Kind die Beine voreinandersetzt), bemüht sich, mit ihnen den Herrn zu sehen, aber das Herz, nicht an das Schauen Gottes gewöhnt, fürchtet seine eigene Kühnheit, stolpert und fällt: Der Feind und die angeborene Verderbtheit durch die Sünde verschließen wieder die sich öffnenden Augen seines Herzens, ziehen ihn vom Herrn fort, und er kann nicht herbeikommen; der Herr aber ist nahe, bereit, ihn zu sich zu nehmen, gleichsam wie in seine Arme, man muß nur durch den Glauben zu Ihm herangehen, und wenn man Anstrengungen macht, Ihn mit den Augen des Glaubens ganz zu sehen, – dann streckt Er Selbst die helfende Hand aus, nimmt den Menschen gleichsam in die Arme und verjagt die Feinde, und der Christ fühlt, daß er in die Hände des Erlösers Selbst gekommen ist.
Preis Deiner Güte und Weisheit, o Herr! So muß man in der Bedrängnis durch den Teufel und in allen Betrübungen mit dem Herzen das – gleichsam vor unseren Augen liegende – von Menschenliebe erfüllte Innere des Erlösers eindringlich erschauen; furchtlos in dieses Innere blicken wie in eine unerschöpfliche Schatzkammer der Güte und Freigebigkeit, und Ihn von ganzem Herzen bitten, daß Er auch uns aus dieser nicht versiegenden Quelle der Güte und des geistlichen Beistandes abgeben möge: Und sofort wird das Erbetene erhalten. Die Hauptsache ist: Der Glaube oder das Sehen des Herrn im Herzen und die Hoffnung, von Ihm, als dem Allgütigen, alles zu erhalten.
So ist es wahr! Nach der Erfahrung! Dadurch lehrt uns der Herr auch, unsere völlige moralische Ohnmacht ohne Ihn zu erkennen, im Herzen zerknirscht zu werden und ständig in der Geisteshaltung des Gebets zu bleiben.