24.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Ertrage mit Ergebenheit gegen den Willen Gottes jede Betrübnis, jede Krankheit und Schwäche, jede Mühsal,
jede Kränkung und Unannehmlichkeit und sprich: „Dein Wille geschehe“ (Matth. 6,10), in der Gewißheit, daß die Güte Gottes alles für dich zum Besten führt, und daß der Herr jede Schwierigkeit leicht in Glück und Freude verwandeln kann.
23.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
„Die Himmel berichten von der Herrlichkeit Gottes, und die Feste verkündet Seiner Hände Werk. Ein Tag überbringt die Rede an den nächsten, eine Nacht gibt es der anderen zu erkennen“ (Ps. 18, 2, 3/19, 2,3). Diese schweigende, doch offensichtliche Überlieferung der Himmel von ihrer Erschaffung durch den Allmächtigen gelangte auch auf uns, und es gibt keine Sprache oder Rede, der diese Überlieferung unverständlich wäre. Jetzt aber, seit der Zeit der Inkarnation des Gottessohnes, berichtet von der ganzen Herrlichkeit Gottes, von der Herrlichkeit Seiner Liebe zum Menschengeschlecht ebenso wie von der Herrlichkeit der Schöpfung, das Evangelium und die Heilige Kirche; die Stimmen der Verkünder des Evangeliums, der Spender der Sakramente und Darbringer von Gebeten, – der Geistlichen, Leser und Sänger; die Stimmen der Glocken; auch die Verkündigung des Himmels und seiner Leuchten ist nicht ausgeschlossen. Aber die Verkündigung durch die lebendige Stimme ist lebendiger, verständlicher, eindrucksvoller. Von der Herrlichkeit des Herrn kündet auch die ganze Erde, das gesamte irdische Sein.
22.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Weshalb müssen die Menschen, „für jedes nichtsnutzige Wort, das sie geredet haben am Tage des Gerichts Rechenschaft geben“ (Matth. 12,36)? Weil jedes nichtsnutzige Wort sowohl der Seele des Menschen, der leere Worte redet, als auch denen, die sein leeres Gerede hören, Schaden bringt, denn es entfernt sie von Gott dem Wort, welcher einfach ist. Deshalb bitten wir auch den Herrn in der Fastenzeit, daß unser Gehör für leere Worte nicht aufnahmefähig sein möge. „Den Geist der leeren Worte gib mir nicht“ (Gebet des Heiligen Ephrem des Syrers).
21.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wer eilig, ohne Verstehen des Herzens und ohne Teilnahme Gebete liest, besiegt durch sein träges und schläfriges Fleisch, der dient nicht Gott, sondern seinem Fleisch, seiner Eigenliebe, und schmäht den Herrn durch seine Unaufmerksamkeit, durch die Teilnahmslosigkeit seines Herzens im Gebet: „Denn Gott ist Geist; und die Gott anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh. 4, 24) – ohne Heuchelei. Wie träge und geschwächt dein Fleisch auch sei, wie sehr es dich in Schläfrigkeit versetzt, überwinde dich selbst, schone dich nicht für Gott, gib dich selbst hin, daß deine Gabe für Gott vollkommen sei, gib Gott dein Herz.
20.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Ich habe euch ein engelgleiches Leben versprochen, den Schoß Abrahams, die Verklärung wie die Sonne, aber ihr habt meine Verheißungen mißachtet und die Worte meines Mundes, in dem nie eine Lüge war, habt ihr verschmäht.
19.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Dein Herr ist Liebe; liebe Ihn und in Ihm alle Menschen, als Seine Kinder in Christo. Dein Herr ist Feuer; sei nicht kalt im Herzen, sondern brenne in Glauben und Liebe. Dein Herr ist Licht; gehe nicht in Finsternis und tu nichts in der Finsternis des Verstandes, ohne Überlegung und Verständnis oder ohne Glauben. Dein Herr ist der Gott der Barmherzigkeit und Wohltaten; sei auch du für die Nächsten eine Quelle der Barmherzigkeit und der Wohltaten. Wenn du so bist, dann erhältst du die Rettung mit ewiger Herrlichkeit.
18.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Der Charakter der Menschen des neunzehnten Jahrhunderts, der zweiten Hälfte, ist Selbstanbetung, Autonomie, Materialismus im Leben und geistiger Skeptizismus, Unglaube.
17.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wir sündigen durch Sinnen und Trachten, durch Wort und durch Tat. Um zu reinen Ebenbildern der hl. Dreifaltigkeit zu werden, müssen wir uns um die Heiligkeit unseres Sinnens, unserer Worte und Taten bemühen. Das Sinnen entspricht in Gott dem Vater, die Worte dem Sohn, die Taten dem alles vollendenden Heiligen Geist. Die Sünden des Sinnens und Trachtens im Christen sind nicht unwichtig, weil nach dem Zeugnis des hl. Makarios von Ägypten unser ganzes Gott-Dienen in Sinnen und Trachten beschlosssen ist: Denn Sinnen und Trachten ist die Wurzel, von ihnen gehen Worte und Tätigkeit aus; – die Worte sind von Bedeutung, weil sie entweder segensreich für die Hörenden sind, oder aber faule Worte sind und eine Versuchung für andere darstellen, Gedanken und Herzen anderer verderben; die Taten um so mehr, weil Beispiele am stärksten auf die Menschen wirken, indem sie zur Nachahmung anspornen.
16.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Warum hat der Allmächtige die Welt nicht in einem Moment erschaffen, sondern in sechs Tagen? Deshalb, um durch die Tat den Menschen zu lehren, seine Tätigkeiten schrittweise zu tun, ohne Eile, bedacht, Wenn du betest, bete ohne Eile. Wenn du z. B. das Evangelium liest, oder überhaupt die Heilige Schrift, oder weltliche Bücher, so lies ohne Eile, mit Überlegung, mit wahrer
Einsicht in die Dinge. Wenn du ‚eine Lektion lernst, eile nicht, sie so schnell wie möglich zu beenden, sondern durchdringe sie gut und wäge sie ab. Und wenn du irgendetwas anderes tust, so tue es ohne Hast, mit Überlegung und ruhig. Auch die Welt ist nicht in einem Augenblick erschaffen, sondern in sechs Tagen. Der Herr gibt uns in allem ein Beispiel, damit wir seinem Vorbild folgen.
15.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Das äußere Gebet vollzieht sich häufig auf Kosten des inneren, und das innere auf Kosten des äußeren, d. h. wenn ich mit dem Mund bete oder lese, so dringen viele Worte nicht zum Herzen, ich bin zwiespältig, heuchlerisch; mit dem Munde spreche ich das eine aus, im Herzen ist etwas anderes; der Mund spricht die Wahrheit, die Neigung des Herzens aber stimmt nicht überein mit den Worten des Gebets. Wenn ich aber im Inneren, im Herzen bete, dann wende ich dem Aussprechen der Wörter keine Aufmerksamkeit zu, sondern konzentriere die Aufmerksamkeit auf den Inhalt, auf ihre Bedeutung, indem ich das Herz allmählich an die Wahrheit gewöhne, und trete in dieselbe Verfassung des Geistes ein, in der die Worte des Gebets geschrieben sind, und gewöhne mich auf diese Weise allmählich daran, im Geist und in der Wahrheit zu beten, gemäß den Worten der ewigen Wahrheit: „Wer Gott anbetet, muß Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh. 4, 24). Wenn der Mensch laut äußerlich betet, kann er nicht immer allen Regungen des Herzens folgen, die dafür zu schnell sind, da er unumgänglich auf das Sprechen, auf die äußere Form des Wortes achten muß. Auf diese Weise bildet sich bei vielen Lesern, die hastig lesen, eine völlig verkehrte Form des Gebets: Mit dem Munde beten sie gleichsam, nach dem gesamten Erscheinungsbild siehst du sie wie Fromme vor dir, aber das Herz schläft und weiß nicht, wovon der Mund spricht. Man muß für sie beten, wie sie für uns beten; man muß dafür beten, daß ihre Worte ihr Herz erreichen und seine Wärme atmen. Sie beten für uns mit den Worten heiliger Menschen, und wir für sie.