6.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Die Priester, die auf der Erde für die Menschen beten, sind ein Zeichen und ein anschauliches Bild der himmlischen Kirche, die im Himmel für uns betet, und unseres Fürsprechers Christus unseres Gottes selbst. Die Heiligen sind gütiger als wir denken und kommen uns schneller als wir meinen auf unser Gebet hin zu Hilfe.
5.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Mit größter Vorsicht muß man in seinem irdenen Gefäß, im Herzen, den Schatz des Geistes bewahren, die Ströme lebendigen Wassers „in seinem Leibe (Joh. 7, 38); man muß über sein Herz wachen, sanftmütig sein, sich der Reizbarkeit und Regungen der Eigenliebe, der Bindung an Irdisches, unreiner fleischlichen Anstürme enthalten; andernfalls verläßt uns der unschätzbare Schatz des Geistes augenblicklich: Es verschwinden plötzlich aus dem Herzen Frieden und Freude, – jenes Gefühl ungewöhnlicher, engelhaft geistiger Leichtigkeit der Seele, die über der Freiheit des Herzens und des Denkens schwebt; es verschwinden auch jene Ströme lebendigen Wassers, die zuvor flossen und reichlich die Gefilde der Seele tränkten; ein fremdes Feuer erfüllt die Seele, das quälend das Innere brennt, das die Seele des Friedens und der Freude beraubt und sie mit dem Gefühl der Betrübnis und der Enge erfüllt und zu Reizbarkeit und Lästerung verleitet. So klar, so scharf treten in uns hervor, und wechseln einander ab, das Reich Gottes und das Reich des Feindes, das Reich des Lebens und das Reich des Todes!
4.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Glaube und denke immer daran, daß wo immer du mit dem Kreuz des Herrn dich befindest bei Gebetsgottesdiensten, oder anderen Gelegenheiten, das Kreuz immer die Luft und alle, die es berühren, weiht. Glaube auch daran, daß in allen Gebeten, Gebetsgottesdiensten, besonders aber im Gottesdienst in der Kirche, um so mehr in der Liturgie, der Herr sehr schnell seine Segnungen auf dein Gebet hin, oder das der anderen Priester, ausgießt über alle aufrichtig Betenden, und sich ihrer in seiner göttlichen königlichen Barmherzigkeit erbarmt. „Wenn aber ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird euer himmlischer Vater denen Güter geben, die Ihn bitten“ (Matth. 7,11).
3.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Sei fest im Anrufen des Geistes, des Trösters, ohne Zweifel; – Er ist dir gut bekannt. Du rufst Ihn so oft herab auf die heiligen Gaben. Er wandelt sie immer unausbleiblich und ununterbrochen auf dein Gebet hin, und du selbst kostest vielfach die Früchte Seiner göttlichen Einwirkungen.
2.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Die Werke der Hand des Herrn, die sichtbare und unsichtbare Welt zeugen vom Sein des Herrn, von Seiner Weisheit, Güte, Allmacht, deshalb wird in der Kirche oft gesungen „Lobt all ihr Werke des Herrn den Herrn“. (Daniel 3,57) Wieso lehnen verschiedene den Herrn ab, und sehen ihn nicht in seinen Werken?
1.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wie das menschliche Wort offenbart, was im Verstand und im Herzen des Menschen ist (es offenbart den Verstand, den unsichtbaren, herrschenden, schöpferischen); durch das Wort, welches Verstand oder Gedanken offenbart, wie von Menschen der Atem ausgeht, etwa so ähnlich zeigt uns das Wort Gottes den Vater, – diesen gewaltigen Verstand, der alles erschuf; durch das Wort geht ewig vom Vater aus, und zeigt sich von daher den Menschen der heilige lebenschaffende Geist, welcher die Kraft des Höchsten ist. („Die Kraft des Höchsten wird dich beschatten“, Luk. 1, 35.) Nun sind die Worte des Erlösers verständlich: „Niemand kennt den Sohn als der Vater, niemand kennt den Vater als der Sohn, und wem der Sohn offenbaren will“ (Matth. 14, 27). Siehst du? Nur der Sohn offenbart den Menschen den Vater, wie unser Wort den in unserer Seele verborgenen Gedanken. Solche enge Einigung besteht zwischen dem Vater und dem Sohn! Und jeder Person ist ihre Herrschaft und gleichsam ihr Werk eigen. Deshalb sagt der Erlöser Seinen Jüngern: „Wenn Ich nicht gehe, wird der Tröster nicht zu euch kommen; wenn Ich aber gehe, sende Ich Ihn zu euch“ (Joh. 16, 7). Ehre sei Dir, Sohn Gottes, Der Du mir das Geheimnis der hl. Dreifaltigkeit – des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes – offenbart hast! Dein Wort ist Wahrheit; durch alle Deine Worte und jedes einzelne für sich leben wir. Sie sind uns Süße, Ruhe, Leben; besonders das Wort über den Tröster.
28.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Achte auf jede Regung deines Herzens, sieh ob sie der Dreifaltigkeit angenehm ist und ob sie nicht im Gegenteil eine Regung deines alten, von Leidenschaften erfüllten Menschen ist.
27.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Denke daran, daß der Herr in jedem Christen ist. Wenn ein Nächster zu dir kommt, schenke ihm immer große Achtung, denn in ihm ist der Herr, Der oft durch ihn Seinen Willen ausdrückt. „Gott ist es, Der in euch wirkt Wollen und Handeln nach Seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2, 13). Schone nichts für den Bruder, wie für den Herrn, um so mehr, als du nicht weißt, in wem der Herr kommt, dich zu besuchen; sei für alle gleich zugänglich, für alle gut, aufrichtig, gastfreundlich. Denk daran, daß der Herr bisweilen auch durch Ungläubige spricht, oder ihre Herzen uns geneigt macht, wie es in Ägypten mit dem Gefängniswächter geschah, dessen Herz der Herr Joseph zugeneigt machte (1. Mose 39, 21).
Die Ruhe meines Herzens ist im Höheren, im Geistigen, nicht im Niederen und Materiellen. Gib mir, Herr, stets Hohes zu sinnen und das niedere Trachten vollständig abzuweisen. Ich hoffe auf Deine Güte! „Ich erhebe meine Augen zu den Höhen, von wo meine Hilfe kommt“ (Ps. 120, 1/121, 1).
26.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
„Alles ist möglich dem, der glaubt“, weil der Gläubige ein Geist mit dem Herrn ist. Wenn einem auf der Erde lebenden Gläubigen alles möglich ist, obwohl er nicht ganz vollkommen ist, so um so mehr dem, der vollkommen ist und im Himmel in enger Vereinigung mit Gott lebt. Für die Heiligen ist alles Gott, so daß die Heiligen echte Götter sind. „Ich (Gott selbst, dessen Wort Wahrheit ist) habe gesagt, ihr seid Götter“ (Psalm 81,6/82,6).
25.02.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Vergeßt in keiner Angelegenheit, zu Hause oder dienstlich, daß eure Kraft, euer Licht, euer Erfolg Christus und Sein Kreuz ist; deshalb vergeßt nicht vor dem Beginn eines Werks zum Herrn zu rufen: Jesus, hilf mir! Jesus, erleuchte mich! Auf diese Weise wird in unserem Herzen der lebendige Glaube und unsere Hoffnung auf Christus erhalten und erwärmt; denn Sein ist die Macht und die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Gib acht, Christ, vergiß und verliere nie den Glauben des Herzens an Den, Der dein unsichtbares Leben, deine Ruhe, dein Licht, deine Kraft, dein Atem ist, d. h. an Jesus Christus. Schenke deinem Herzen keinen Glauben, wenn es schwach, dunkel, ungläubig und kalt wird von Speise und Trank, von weltlicher Zerstreuung, oder schließlich daher, daß du mit dem Verstande lebst und nicht mit dem Herzen, wenn du den Verstand übst und das Herz der Vernachlässigung überläßt, – wenn du das Netz vergrößerst und ausstattest, den Fischer in Not und Armut läßt: Denn das Herz – der Fänger oder Fischer, der Verstand – das Netz des Fischers. Bei Ruhe, Weite und Erquickung des Fleisches belebt sich das Fleisch mit all seinen Leidenschaften und Neigungen, aber in Enge, Widerständen und Qual wird es mit all seinen Leidenschaften abgetötet; deshalb unterwirft die Weisheit und Güte des himmlischen Vaters unsere Seele und unseren Leib schweren Betrübungen und Krankheiten, und deshalb sollen wir nicht nur ohne Bitterkeit Betrübungen und Krankheiten ertragen, sondern in ihnen uns mehr freuen, als im Zustand seelischer Ruhe, Weite und körperlicher Gesundheit; denn unzweifelhaft schlecht ist der seelische Zustand desjenigen Menschen, der nicht seelischen Betrübungen oder körperlichen Krankheiten unterworfen wird, besonders bei Fülle irdischer Güter; sein Herz bringt unmerklich alle Arten von Sünden und Leidenschaften aus sich hervor und gibt ihn dem geistigen Tod preis.