17.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Was ist daran verwunderlich, daß Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden und Christus in ihnen ruht, wie die Seele im Leib? Was ist daran verwunderlich, wenn auch der Teufel im winzigen Keim (im Herzen) eines Kindes sich einnistet, zusammen mit dem Heranwachsen des Leibes stärker wird, so daß dann das Kind mit dem verborgen in seinem Herzen nistenden Teufel auf die Welt kommt? Welche unendliche Güte und Weisheit des Herrn eröffnet sich darin, daß Er uns die allreinen Sakramente Seines Leibes und Blutes gibt, darin, daß sie vom Christen direkt ins Herz aufgenommen werden! Beachtet, ins Herz, – dort, wo der Teufel nistet, der die Macht der Sünde und des Todes hat (Hebr. 2, 14) – als vollkommenes Gegengift gegen ihn, als Gabe der Heiligkeit und des Lebens an uns, und zur Vertreibung von Sünden und Tod! Wie es außer Zweifel steht, daß in unserem Herzen oft der Teufel und jene Art Sünde nistet, – so steht es auch außer Zweifel, daß sich der Lebenspender Christus, unser Heiligtum, in unseren Herzen niederläßt. Größer ist unser Herr als der Teufel, wenn der
Teufel in unserem Herzen lebt und wirkt durch unsere verschiedenen Bindungen an irdische Gegenstände, wie sollte nicht, durch Glauben und Reue, Christus in unser Herz einziehen, da es doch von ihm dazu geschaffen ist, Tempel Gottes zu sein, wie sollte nicht Christus in unsere Herzen einziehen, gerade in Seinem Fleisch und Blut, entsprechend unserer Geistigkeit und gleichzeitig Fleischlichkeit? Weiterhin: Wenn der Teufel Geist und Wort dem Bilde des Tieres geben kann (Apok. 13, 15), wie sollte nicht Christus sich in Brot und Wein niederlassen und sie umwandeln, sie vollständig Sich aneignen als Sein Fleisch und Blut?
16.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn du zum Herrn betest, blicke mit den Augen des Herzens in dich hinein auf deine Seele. Der Herr ist dort in deinen Gedanken und in den rechten Regungen deines
Herzens, wie auch außer dir und an jedem Ort. „Nahe bei dir ist Er, auf deinen Lippen und in deinem Herzen“ (Röm. 10,8), nicht nur in den Himmeln oder im Abgrund.
15.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Angenommen, du hast ein Buch über die hl. Dreifaltigkeit geschrieben und es in tausend Exemplaren, oder auch soviel du willst, gedruckt. Und in all diesen (einzelnen) Büchern ist nicht nur ein Geist, sondern ein und dieselben Worte, ein und dieselbe Form. So verhält es sich auch mit der Darbringung des Leibes Christi. In der ganzen Welt, in unzähligen Kirchen wird er dargebracht, auf allen Altären der christlichen Kirchen wirkt ein und dieselbe Dreifaltigkeit, in allen „Lämmern“ ein und derselbe Christus und Sein Geist (wie in einem Buch dessen Inhalt), überall wird ein und dieselbe Form der Darbringung beobachtet, – und es ergibt sich, daß dieses heiligste Sakrament gleichsam ein einziges großes heiliges Buch der Liebe des Herrn zum Menschengeschlecht ist; das in unendlicher Anzahl in der Welt nach ein und derselben Form mit ein und demselben in ihm lebenden Geist überströmender Liebe, der die Sünden der Welt auf sich genommen hat, dem Geist Christi, bereitet wird.
Noch ein Vergleich: Welche Menge einzelner menschlicher Personen gibt es auf der Welt: alle haben sie die gleiche Körperform, eine gleichartige Seele, mit einheitlichen, wenn auch nicht gleichartigen Fähigkeiten, und alle diese Personen tragen eine Bezeichnung – Mensch. Alle Menschen sind wie ein Mensch, und alle stammen sie von einem Ursprung: zuerst von Gott, dem Vater und dem Sohn und Seinem Geist, dann von einem Paar. Deshalb übrigens befiehlt das göttliche Gebot, jeden wie sich selbst zu lieben, d. h. wegen der Gleichheit unserer Natur. So siehst du viele Personen, und sie sind eins nach der Gleichheit der Natur der Seele und des Leibes. So ist auch der Herr in Seinem lebenspendenden Sakramenten, wo sie auch dargebracht werden, stets der eine und unteilbare Schöpfer des ganzen Menschengeschlechts von einem Blut (Apostelg. 17, 26). Durch Seinen einen Geist, der lebt in den Mysterien (Sakramenten) des Leibes und Blutes, die in allen Kirchen der Welt vollzogen werden, will Er uns mit Sich verbinden, die wir durch Sünde und Untertänigkeit gegenüber dem Teufel von der Vereinigung mit Ihm abgefallen sind, und das, was in uns allen uns von Ihm und voneinander trennt, wegschneiden und abwaschen: „Daß alle eins seien; wie Du in Mir, Vater und Ich in Dir, daß auch sie in Uns eins seien“ (Joh. 17, 21).
Das ist das Ziel der Kommunion.
14.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Die menschliche Seele lebt in ihrem Körper, wie in einer kleinen Welt. Wie einst der Herr für die auf der Erde verbreitete Gesetzlosigkeit aus der Mitte der Welt selbst heraus die Bestrafung auf die Menschen brachte, und das Wasser, das sich an festen Orten befand, aus diesen heraustrat und die ganze Erde bedeckte, so bringt Er zur Strafe für jeden einzelnen Menschen für dessen Sünden die Strafe aus ihm selbst heraus über ihn, indem Er den Blut- und Wasserströmen (Wassersucht und Blutfluß) gebietet, ihre festen Orte zu verlassen und die kleine Welt des menschlichen Körpers zu versenken. Jeden Augenblick ist für uns die Strafe vom Gebieter bereit und unser eigener Körper wie auch unsere Seele bergen in sich eine Vielzahl von Strafen für die Übertretung der Gebote Gottes, des Schöpfers und Richters. So bestraft uns Gott für unsere Sünden durch uns selbst. Zu den Strafen dieser Art gehören auch Betrübnisse und Krankheiten. „Womit jemand sündigt damit quält er sich“. (Weish. Salom. 11,17)
12.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Du sorgst dich um den Ruhm unter den Menschen, beginne, aktiv diese seelische Krankheit zu heilen. Denke und sorge dich allein um den Ruhm bei Gott. Halte die Unehre unter den Menschen für nichts. Wenn es gilt, einen armen oder ungebildeten und grobschlächtigen
Vater, oder ebensolche Mutter zu ehren – oder einen solchen Verwandten, oder Freund oder Bekannten – vor den Berühmten und Gebildeten dieser Welt, oder wenn es gilt, für eine Wahrheit einzustehen im Kreise derer, die über die Wahrheit spotten, dann habe vor dir allein Gott und seine Gebote, die Eltern, den Verwandten, den Freund oder Bekannten und die Wahrheit Gottes, und stehe fest für die Ehrerbietung ihnen gegenüber ein ohne Kleinmut und Scham, ohne dich im geringsten vor allen, die herumstehen und herumsitzen oder den Gesprächspartnern zu schämen.
11.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Beim Lesen oder Anhören der Heiligen Schriften ehre im Herzen in den Menschen, die sie hervorbrachten, das Ebenbild Gottes, des Wortes, oder Gott, das Wort, Selbst, Das durch sie verkündet. Denk beim Lesen eines Buches geistlichen oder weltlichen Inhalts immer daran, daß der Mensch Ebenbild Gottes ist; und dieses Ebenbild Gottes ist in seinem Denken, seinem Wort und in dem Geist, in dem er spricht.
10.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Festige uns Gott! Stärke uns Gott! Hilf uns Gott! Oh, Herr rette uns! Oh, Herr eile herbei!
9.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Gott Vater ist Leben, Gott Sohn ist Leben, Gott Heiliger Geist ist Leben: Die hl. Dreifaltigkeit ist Leben. Leben im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes: Verwirfst du im Herzen den Vater, so verwirfst du das Leben deines Herzens; verwirfst du den Sohn, so verwirfst du dein Leben; verwirfst du den Heiligen Geist, so verwirfst du dein Leben. So wirkt sich dein Zweifel aus als Tod in deinem Herzen, durch Betrübnis und quälende Enge; Gott aber bleibt der Gott des Lebens in drei Personen; verwirfst du den Zweifel des Herzens, erkennst du von ganzem Herzen alle drei Personen als Gott, als dein Leben, so kommt das Leben wieder in dein Herz. Der in der hl. Dreifaltigkeit verehrte Gott ist in Sich „Ja und Amen“.
8.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Widerwillig, mit Kleinmut, Klagen und Lästerung gegen den Herrn ertragen wir die grausamen Betrübnisse unseres Herzens, ohne den Nutzen zu sehen, der vom gleichmütigen, ergebenen Ertragen ausgeht. Wir wollen nicht sehen, daß unser Herz schwach und von verschiedenene Leidenschaften erfaßt ist, daß es stolz, treulos, bösartig und listig und an Irdisches gebunden ist, und daß man es nicht anders reinigen, demütigen, gut und Gott ergeben machen kann, als durch grausame, brennende Betrübnisse, wie durch eine große Enge.
7.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Der Christ sieht dies mit den inneren Augen, und ist erstaunt über die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes, ist erstaunt über die ständige Wachsamkeit des Feindes, der ständig wie ein brüllender Löwe umhergeht und sucht, wen er verschlinge (1. Petr. 5, 8).