27.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Das Gebet ist das goldene Band des Christenmenschen, des Wanderers und Fremdlings auf der Erde, mit der geistigen Welt, deren Teil er ist, und vor allem mit Gott – der Quelle des Lebens; von Gott ist die Seele ausgegangen, zu Gott wende sie sich immer durch das Gebet. Im Gebet ist großer Nutzen für den Betenden: Es bringt der Seele und dem Leib Ruhe; es bringt Ruhe nicht nur der Seele des Betenden selbst („Ich gebe euch Frieden“, Matth. 11, 28), sondern auch oft den Seelen unserer abgeschiedenen Vorväter, Väter und Brüder. Seht, wie wichtig das Gebet ist!
26.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
An großen Feiertagen betrübt uns unser Feind und Neider, der Teufel, und bedrückt uns und bringt uns in größte Mutlosigkeit. Sei es durch körperliche Krankheiten, die den Geist verbittern und niederdrücken oder durch seine entzündeten, geistigen Pfeile oder durch äußerste Gefühllosigkeit und Kälte. In kurzer Zeit wird klar, daß der Feind in dir heimtückisch am Werk war und nicht, daß die Ursache deiner Betrübnis und Krankheit eine natürliche, finstere geistige Verfassung gewesen wäre.
25.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Im Gebet muß man sich die gesamte Schöpfung als Nichts vor Gott vorstellen, und allein Gott als alles, als alles in sich enthaltend wie einen Wassertropfen, in allem seiend, alles bewirkend und alles belebend.
24.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Es gibt im Leben des Christen Stunden trostloser Betrübnis und Krankheit, in welcher, wie es scheint, der Herr einen vollständig verlassen hat, denn in der Seele ist nicht das geringste Gefühl der Anwesenheit Gottes. Das sind die Stunden der Prüfung des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe, und der Geduld des Christen. Bald kommt für ihn wieder „die Zeit der Erquickung von dem Angesicht des Herrn“. (Apostelgeschichte 3,20) Bald wird der Herr ihn wieder erfreuen, damit Er unter der Versuchung nicht fällt.
23.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Während des Gebets muß man jedes Wort im Herzen mit derjenigen Wirkkraft aussprechen, die in jedem von ihnen enthalten ist, wie auch Arzneimittel gewöhnlich mit der jeden von ihnen entsprechenden, vom Schöpfer gegebenen heilenden Wirkkraft eingenommen werden. Wenn wir die Wirkkraft oder Essenz der Arznei verfliegen lassen, dann hat sie keine Wirkung und verursacht nur ein unangenehmes Gefühl im Mund; genauso, wenn wir im Gebet die Wörter ohne ihre Wirkkraft aussprechen, ohne ihre Wahrheit im Herzen zu spüren, werden wir keinen Nutzen vom Gebet haben, weil das wahre, fruchtbare Gebet im Geist und in der Wahrheit sein muß. Die Worte des Gebets entsprechen den Arzneimischungen oder Essenzen, die jede ihre Wirkkraft haben und zusammen eine für den Körper heilsame Dosis bilden. Wie Apotheker die Wirkkraft der aromatischen Arzneimischungen erhalten, indem sie diese fest verschlossen in Glasflaschen oder Gefäßen aufbewahren, so müssen auch wir die Wirkkraft jedes Wortes fest im Herzen bewahren, wie in einem Gefäß, und es nicht anders aussprechen, als mit der ihm entsprechenden Wirkkraft.
22.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Glaube im Herzen, daß, was auch immer der lebenspendende Geist Gottes berührt, der mit dem Vater und dem Sohne zusammen verehrt und gepriesen wird, er alles beleben und vergeistigen kann: Erde, Weizen, Brot, Holz, Stein. So schafft Er aus Brot und Wein den reinen Leib des Herrn selbst und das reine Blut unseres Herrn Jesu Christi, der zugleich im Vater und im Geist ist. Wie der Geist einfach, nicht zusammengesetzt, ganz vollkommen ist, so läßt er sich wie ein Gedanke in einem einzigen Augenblick und noch schneller in einem Menschen oder in allem was ihm gefällt nieder, und es gibt keinen so kleinen Gegenstand und kein Atom, das für ihn zu klein wäre; für Ihn ist das unendlich Große, wie auch das unendlich Kleine in der Schöpfung gleichermaßen unbedeutend.
21.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn du einen Heiligen anrufst mit Zweifeln an seiner Nähe zu dir und daran, daß er dich hört, und dein Herz von Enge getroffen wird, überwinde dich selbst, oder besser, überwinde sofort, mit Hilfe des Herrn Jesu Christi, den im Herzen nistenden Verleumder (den Teufel) rufe den Heiligen an mit der Gewißheit des Herzens, daß er im Heiligen Geist dir nahe ist und dein Gebet erhört: Und dir wird sofort leicht. Schwere und Qual des Herzens im Gebet kommen von der Unaufrichtigkeit, der Falschheit und List unseres Herzens, ähnlich wie wir im gewöhnlichen Gespräch mit Menschen uns innerlich unbehaglich fühlen, wenn wir mit ihnen nicht von ganzem Herzen, unwahrhaftig, unaufrichtig sprechen. „Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu Löcken“ (Apg. 26, 14). Sei immer und überall wahrhaftig im Herzen, und du wirst immer und überall Frieden im Herzen haben, besonders aber sei wahrhaftig im Gespräch mit Gott und den Heiligen: Denn „der Geist ist Wahrheit“ (1. Joh. 5, 6).
20.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Übersättigung treibt aus dem Herzen den Glauben und die Gottesfurcht. Der Übersättigte spürt nicht im Herzen die Gegenwart Gottes. Das warme Gebet des Herzens ist fern von ihm.
19.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Ein Brennglas entzündet dann Holz oder Papier, oder etwas anderes Brennbares, wenn wir es so an den Gegenstand halten, daß die Sonnenstrahlen im Brennpunkt des Glases vereinigt, alle in einem Punkt des brennbaren Gegenstandes konzentriert sind, alle gemeinsam auf ihn wirken, und so gleichsam die Sonne in verkleinerter Form auf den Gegenstand gebracht wird. So wird auch im Gebet unsere Seele dann erwärmt, belebt und entflammt durch die geistige Sonne – Gott, wenn wir durch unseren Verstand, wie mit einem Brennglas, diese geistige Sonne auf unser Herz als den geistigen Punkt in unserem Wesen lenken, und wenn Sie in ihrer ganzen Einfachheit und Kraft auf das Herz wirkt. Dasselbe gilt von der Mutter Gottes, von den Engeln und Heiligen. Lenke ihre Bilder auf dein Herz so wie sie sind, mit aller Kraft und Heiligkeit: möge das Herz ihre Ausstrahlung in möglichst großer Fülle und Kraft aufnehmen, und es wird sich entzünden durch ihre von Liebe erfüllte, gleichsam feurige Einwirkung: Ihre Reinheit, Heiligkeit, Güte, Kraft teilen sich deinem Herzen mit, und es wird selbst rein, selbst gefestigt in Glauben und Liebe, und je länger, je entschiedener und beständiger du dein Herz zu Gott und Seinen Heiligen gewendet hältst, desto mehr wird dein Herz erleuchtet, geläutert, belebt werden.
18.03.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Leere Reden, oder wie man sagt, das „Umgießen vom Leeren ins Hohle“ mit Gästen, tragen aus dem Herzen den lebendigen Glauben, die Gottesfurcht und die Liebe zu Gott fort.
Die Gäste sind eine Wunde für das fromme Herz. Ich meine freilich solche Gäste, die nur leeres Stroh dreschen können. Mit ernsthaften, religiösen Gästen ist es eine andere Sache.