13.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Bemühe dich, alles zu tun im Gegensatz zu dem, was der körperlose Feind will. Er bewegt dich zum Stolz, zu Prahlen und Verurteilen des Bruders, – du aber demütigt dich in Staub und Asche und verurteile möglichst strenger dich selbst, den Bruder aber lobe im Herzen. Wenn dein Bruder durch die Einwirkung des Feindes stolz und feindselig im Umgang ist, so gehe du demütig und in Liebe mit ihm um. Wenn der Feind dich zum Geiz bewegt, so sei gutwillig freigebig. So verhalte dich in allen derartigen Fällen, und du wirst große Gnadenfülle Gottes verdienen und sie mit den Augen deines Herzens sehen. Du hast nicht die innere Kraft, so zu handeln, sagst du, der Feind ist zu stark: So bitte im Gebet den Allmächtigen zu jeder Zeit und zu jeder Stunde, und Er wird dir helfen.
12.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Herrlich ist die Macht des Glaubens! – Ein lebendige Gedanke über Gott, Glaube des Herzens an Ihn – und Er ist mit mir. Reue des Herzens über die Sünden in Glauben an Ihn, und Er ist mit mir, eine fromme Gefühlsregung, und Er ist mit mir. Aber der Teufel tritt mich ein durch die Anwandlung des Zweifels, der Furcht des Stolzes, der Reizbarkeit, der Bosheit, des Geizes, de Neides. Die Macht des Teufels über mich hängt als völlig von mir selbst ab. Sobald ich nur auf mich selbst achte, und den Namen des Herrn Jesu Christi mit Glauben und Liebe ständig im Sinne behalte, hat der Teufel nicht die Macht, mir irgendeinen Schaden zuzufügen.
11.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Der HERR ist die Ursache und ständige Stütze. Der HERR macht meines organischen leiblichen Lebens, durch die Tätigkeit der Lungen, des Magens, des Herzens, der Sehne: und Muskeln, und des geistig organischen Lebens de Geistes, durch Verstand und Denken, durch die Erleuchtung des Herzens mit Seinem Licht.
10.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn du zur Gottesmutter oder zu einem Heiligen betest, stelle dir fest vor, daß du ein Mitglied der Kirche bist, in welcher die Herrin der wichtigste Stein des Gebäudes ist, „Beginn des gedanklichen Gebäudes“ (Akath. d. H1. Gottesmutter, Ikos 10), und wisse, daß du als Stein des Gebäudes wenngleich weich und nicht fest, mit allen,
die im Himmel wohnen, innerlich eng verbunden bis Wenn du dich selbst so verstehst, verstehst du auch weshalb die Gebete so leicht zu den Heiligen gelanget Denn wir stehen alle unter einem Haupt – Christus, und sind alle beseelt durch den einen Geist Gottes.
9.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Ihr habt im eigenen Leib während des Gebets, oder beim Lesen des Wortes Gottes und anderer Bücher geistlichen Inhalts (manchmal aber auch beim Lesen weltlicher Bücher gutgesinnten Inhalts, wo z.B. ein Fall geschildert wird, der eine Handlung der Vorsehung Gottes hinsichtlich der Menschen darstellt), oder in frommen Gesprächen gespürt „die Stimme der feinen Kälte“, als wenn eine Art Elektrizität euren Körper durchfährt. So besucht euch der Herr. „Die Stimme der feinen Kälte – und dort ist der Herr“ (3. Könige 19, 12).
8.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Der Herr hat das Wort der Verheißung gesprochen und Sein Wort wird erfüllt: Er spricht – und wird das nicht währen? Der Herr weist auf die Naturgesetze, auf ihre Beständigkeit und Festigkeit, als Beweis der Beständigkeit Seiner Verheißungen.
7.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Damit der Christ ein christliches Leben führt und das Leben des Geistes nicht völlig in ihm verlöscht, ist für ihn das häusliche und das gemeinschaftliche Gebet unerläßlich, ist es unerläßlich, mit Glauben, Verständnis und Eifer den Gottesdienst der Kirche zu besuchen, ebenso wie es unerläßlich ist, in eine Lampade Öl nachzugießen, damit sie weiterbrennt und nicht verlöscht. Da aber das aufrichtige, brennende Gebet im Zustand der Enthaltsamkeit erfolgt, so sind für die Erhaltung des christlichen Lebens oder des Feuers des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung in uns Enthaltsamkeit und Fasten notwendig. Nichts löscht in uns den Geist des Glaubens so schnell wie Unenthaltsamkeit, Naschhaftigkeit und Übersättigung und ein zerstreutes, ausschweifendes Leben. Ich verlösche, sterbe geistig, wenn ich nicht die ganze Woche über in der Kirche im Gottesdienst diene und entbrenne, werde lebendig in Seele und Herz, wenn ich diene, indem ich mich zum Gebet zwinge, nicht einem bloß formellen, sondern einem wirklichen, geistlichen, aufrichtigen, brennenden Gebet. Aber wie sehr muß ich dann mit dem körperlosen Feind kämpfen, wie viele seiner Fallen und Anwandlungen überwinden. Das Theater löscht ebenfalls den Glauben und das christliche Leben, indem es Zerstreutheit, oder die Geschicklichkeit, in dieser Welt zu leben, und Spötterei lehrt. Es erzieht geschickte Kinder dieser Welt, aber nicht Kinder des Lichts. Das Theater ist ein Gegner des christlichen Lebens, es ist ein Erzeugnis des Geistes dieser Welt und nicht des Geistes Gottes. Die wahren Kinder der Kirche besuchen es nicht.
6.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Viele Menschen beten geheuchelt und ihr geheucheltes Gebet ist ihnen zur Gewohnheit geworden. Sie bemerken selbst nicht und wollen nicht bemerken, daß sie geheuchelt beten und nicht im Geist und in der Wahrheit, so daß, wenn jemand ihnen als Entlarvung sagen würde, daß sie geheuchelt beten, sie zornig würden über den, der eine solche, nach ihrer Meinung Ungereimtheit, zu sagen wagt. Zur Heuchelei gelangt der Mensch nicht auf einmal, sondern allmählich. Anfangs betete er leicht, von Herzen, aber dann, da es eine beträchtliche Mühe ist, immer mit dem Herzen zu beten, wozu man sich beständig zwingen muß, denn „das Himmelreich wird mit Mühe erreicht“, (Matth. 11,12) beginnt er mehr mit den Lippen zu beten, oberflächlich, nicht aus der Tiefe der Seele, da dies sehr viel leichter ist und schließlich, bei verstärkter Gegenwehr des Fleisches und des Teufels, betet er mit dem Mund, ohne die wirkende Kraft der Gebetsworte bis ins Herz zu führen. Solche Menschen gibt es sehr viele. Der Herr sagt von ihnen: „Diese Menschen nähern sich mir mit ihren Lippen und mit dem Mund ehren sie mich, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir“ (Matth. 15,8)! Was hier vom Gebet gesagt ist, ist auch über die Kommunion an den heiligen, unsterblichen, lebenspendenden Geheimnissen zu sagen: Oft kommuniziert der Mensch zu Anfang mit lebendigem Glauben, mit dem Gefühl der Liebe und Ehrfurcht, aber dann, bei beständigem Widerstand des Fleisches und des Teufels gegen die göttliche Wahrheit, räumt er ihnen den Sieg über sich ein und kommuniziert heuchlerisch, nicht an Leib und Blut, sondern, in den Gedanken des Herzens, an Brot und Wein. Das Wesen der Geheimnisse, „Geist
und Leben“ (Joh. 6,63), wie der Erlöser sagte, „findet keinen Raum in ihm“ (Joh. 8,37). Er ist innerlich vom Satan bestohlen. Bewahre Gott alle vor solcher Kommunion, vor solcher Lästerung gegen den Herrn. Dasselbe geschieht auch mit dem Sakrament der Beichte.
5.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Denke daran, daß, wenn du während des Gebets nicht leere Worte, sondern die Worte des Gebets mit Gefühl sprichst, daß dann deine Worte nicht leer zu dir zurückkehren, nicht ohne Kraft, wie eine Hülse ohne Korn, sondern dir unausweichlich dieselben Früchte bringen, die im Wort beschlossen sind, wie die Frucht in der Schale. Das ist eine ganz natürliche Sache, so wie in der Natur Frucht und die dazu gehörige Schale natürlich und gewöhnlich sind. Wenn du aber die Worte leer hinwirfst, ohne Glauben und ohne ihr Gewicht zu spüren, wie eine Hülse ohne Kern, dann kehren sie leer zu dir zurück. Wenn du eine Hülse hinwirfst, kehrt eine Hülse zu dir zurück. Wenn du einen Samen hinwirfst, so bringt er dir eine ganze Ähre. Und je besser und kräftiger der Samen ist, desto reichhaltiger ist die Ähre. So ist es auch mit unseren Gebeten: Je aufrichtiger, mit Teilnahme des Herzens, du jedes Wort aussprichst, um so mehr Frucht bringt das Gebet. Jedes Wort wie ein Samenkorn bringt dir geistige Frucht wie eine reife Ähre. Wer unter den Betern hätte dies nicht erfahren. Nicht umsonst vergleicht der Erlöser den Samen mit dem Wort und das Herz des Menschen mit der Erde (Matth. 13,5). Dasselbe gilt auch für die Worte des Gebets. Und dann, wer weiß nicht, daß der Regen die Erde, die Pflanzen bewässert und sie tränkt. So fließt das Wort Gottes und auch unser Wort, wenn es mit Glauben gesprochen ist, nicht zu uns
zurück, ohne unsere Seelen oder die gehorsamen und gläubigen Seelen zu tränken. Dies ist ebenso natürlich wie es natürlich ist, daß der Regen die Erde und die Pflanzen tränkt und nährt und ihr Wachstum fördert.
4.10.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn wir die Heiligen mit Glauben anrufen und mit Liebe, so hören sie uns sogleich. Das verbindende Element von unserer Seite ist der Glaube, von ihrer Seite und zugleich auch von unserer Seite, die Liebe, denn sie sind in Gott und wir sind in Gott, welcher Liebe ist (I Joh. 4,16). Weshalb ist ein langandauerndes Gebet notwendig? Deshalb, um durch länger dauerndes eifriges Gebet unsere kalten, in langdauernder sinnloser Hast verhärteten Herzen zu erwärmen, denn es wäre merkwürdig anzunehmen, umsomehr zu fordern, daß unser im alltäglichen Getriebe abgestumpftes Herz sogleich während des Gebets von der Wärme des Gebets und der Liebe zu Gott durchdrungen sein könnte. Nein, dafür braucht es Mühe und nochmals Mühe, Zeit und nochmals Zeit. „Das Himmelreich wird mit Anstrengung erhalten und die, die Mühe verwenden gewinnen es“ (Matth. 11,12). Das Reich Gottes kommt nicht so bald in unser Herz, wo die .Menschen doch so eifrig davon forteilen. Der Herr selbst erklärt seinen Willen, daß wir nicht nur kurz beten sollen, wenn er als Beispiel die Witwe darstellt, die lange Zeit zum Richter ging und ihn mit ihren Bitten störte (Luk. 18,2,6).
Der Herr, unser himmlischer Vater weiß vor unserer Bitte was wir brauchen, was für uns notwendig ist, (Matth. 6,8) aber wir kennen ihn nicht wie es notwendig
wäre, wir sind sehr vom weltlichen Getriebe erfüllt und nicht vom himmlischen Vater. So macht Er in Seiner Weisheit und Barmherzigkeit unsere Bedürfnisse zum Vorwand, uns Ihm zuzuwenden. Wendet euch, meine irrenden Kinder, wenigstens jetzt an mich, euren Vater, mit eurem ganzen Herzen, wenn ihr vorher von mir weit entfernt wart, so erwärmt wenigstens jetzt eure Herzen, die vorher mir gegenüber kalt waren, in Glauben und Liebe zu mir.