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Tagesbuch

Der Heilige apostelgleiche Abtbischof Rupertus von Salzburg

4.10.2006 | Thema: Lektüre, Tagebuch |


Der heilige, apostelgleiche Abtbischof und Bekenner Rupertus von SalzburgGedächtnistag 27.März, 24, September

Der hl. Bischof Rupertus gilt als der erste rechtgläubige Missionar des jungen Volkesder Baiern. Das Volk der Baiern entstand aus verschiedenen Völkergruppen, derMehrzahl nach wahrscheinlich Thüringern und Langobarden, die im Jahre 531/32durch den arianischen Gotenkönig Theoderich, aus Südbömen in das heutige Bayernund Oberösterreich umgesiedelt wurden, um das seit der Abwanderung, eines großenTeiles, der römischen und romanischen Bevölkerung, auf Befehl Odoakers, 100 Jahrefrüher, für Italien strategisch wichtige Nordalpengebiet, wieder zu besiedeln. Bereits imJahre 538 erhielt der Frankenherzog Theudebalt, der sich gegen seine Onkel Childebertund Chlodachar durchgesetzt hatte, für einen formalen Beistandsvertrag mit Witigis,dem zweiten NachfolgerTheoderichs , sämtliche rätisch-norischen Provinzen undOberpannonien, wodurch das heutige Bayern und Oberösterreich unter fränkischeHerrschaft fielen. Um die neuerworbenen Gebiete so rasch wie möglich kulturell mitdem Frankenreich zu vereinen, wurden sicher schon damals, durch den fränkischenKönig Childebert I. Missionare nach Bayern entsandt, um das neu erworbene Land, imorthodoxen fränkischen Glauben zu missionieren. Die fränkische Kirche war damalsnoch ganz unabhängig von Rom. Die Leitung der fränkischen Kirche lag, seit der TaufeKönig Chlodwigs, allein in den Händen des fränkischen Königs, angefangen von derBestimmung der Grenzen der Kirchenprovinzen und Diozesen, über das Recht derEinsetzung von Bischofen, die Art der Ausbildung der Geistlichen, bis zur Entscheidungüber die Einberufung von Kirchensynoden.

Der hl. Rupertus, der seiner Herkunft nach, wie das erste bayerische Herzogsgeschlechtder Agilofinger, mit den Merowigern verschwägertwar, kam um das Jahr 650 nachBayern. Er wurde zur Festigung der Orthodoxie und der Herrschaft der Agilofingernach Bayern berufen. Vorher hatte er bereitsals Missionsbischof in Worms gearbeitet.Der Überlieferung nach lud ihn der baierisch Herzog Theodo persönlich zu sich ein,dessen Fürstenhof sich damals zu Regensburg befand, der am beßten dieVölkerwanderungszeit überstanden habenden Römerstadt des Landes. Nachdem derhl. Rupert, dem Brauch seiner adeligen Herkunft entsprechend, zunächst Gesandtenach Bayern geschickt hatte, machte er sich persöhnlich auf den Weg. Herzog Theodozog ihm daraufhin mit seinem Gefolge entgegen und nahm den hl. Rupert mit allerEhrehrbietung bei sich auf. In Regensburg bekehrte er einige noch im Heidentumverbliebene Männer am Hof zum wahren Glauben,wandelte einen altenGötzentempel in eine Kirche zu Ehren der Muttergottes um, ebenso einen zu Altötting,und errichtete auf der, vom Volksmund mit Marterberg überlieferten Anhöhe zuegensburg, an dem Ort wo später das Kloster Sankt Emmeran gegründet wurde, eineKirche zu Ehren des hl. Großmärtyrers Georg. Erst im 20. Jahrhundert wurde andiesem Ort bei Ausgrabungen ein römischer Grabstein mit der Aufschrift einer denMärtyrern beigesellten Sarmannina entdeckt, welcher die, durch den Volküberlieferungbewahrte, Bezeichnung Marterberg bestätigt.

Dann gab Herzog Theodo dem hl. Rupert die Erlaubnis, für sich und seine Begleitereinen geeigneten Platz zu wählen, wo immer es ihm in diesem Lande gefiele, dieKirchen Gottes wiederherzustellen und die anderen für das kirchliche Leben nötigenGebäude zu errichten. Gemeinsam reisten der heilige Bischof und der Herzog zu Schiffauf der Donau über Lorch bis nach Panonien. Unterwegs predigte der hl. Rupert dasWort von der Lehre des ewigen Lebens und viele, von verschiedenen Krankheitengeplagte Kranke wurden durch das Gebet des Heiligen geheilt.

Nach längerem Aufenthalt in Lorch, wo sich noch die Verehrung des hl. MärtyrersFlorian erhalten hatte, hielt sich Rupert längere Zeit inSeekirchen am Wallersee auf.Hier weihte er für die, sich vornehmlich mit Fischerei beschäftigenden, ansässigenRomanen, eine kleine Kirche zu Ehren des hl. Apostels Petrus, dem Patron der Fischer.Vom Wallersee reiste er weiter in die ehemalige Römerstadt Juvavia, wo zur Zeit derVölkerwanderung der Märtyrerpriester Maximus mit40 Mönchen seiner Brüderschaft,von den heidnischen Herulern das Martyrium erlitten hatte. Nach dem Vorbild des hl.Martin von Tour erwählte sich der hl. Rupert diesen Ort zum bleibendenAufenthaltsort, und für die Gründung einer Kirche, und eines Klosters, zunächst einerNotkirche zu Ehren des hl. Amandus, eines heiligen Bischofs von Worms, dessenReliquien er mitgebracht hatte, und der späteren Kirche zu Ehren des hl. ApostelfürstenPetrus, unter dessen Schutz auch das Kloster gestellt wurde. Die Klosterregel, die derhl. Rupert benutzte, bestand hauptsächlich in der Einhaltung des gesammtenGottesdienstzyklus, wie er in der rechtgläubigen Kirche,bis auf den heutigen Tageingehalten wird. Daneben bemühte er sich um die allmählichen Wiedererichtung derStadt, die der Überlieferung nach zum TReil schon von Wald überwuchert war und diewirtschaftlichen Kultivierung des Landes. Im Anschluß an die Kirchen- undKlostergründung eröffnete der hl. Rupert in Salzburg auch eine geistliche Schule, der erselbst vorstand, welche die Ausbildung von Geistlichen, aus den Reihen der ansässigenChristen, sowohl Romanen als auch Bayern zum Ziel hatte.

Zur Unterstützung schenkte ihm der Herzog die gesammte Stadt mit demangrenzenden Land, von etwa als 2 Meilen in der Länge und der Breite, den dritten Teilder benachbarten Salzquellen, den landesherrlichen Zehnten und den Zoll. Außerdemerhielt er einige Weinberge bei Regensburg, für die tägliche Feier der GöttlichenLiturgie. Weil es an den notwendigen Mitarbeitern für seine Arbeit in Bayern fehlte,reiste der hl. Rupert nun zurück nach Worms und kam mit 12 Mönchen wieder, vondenen namentlich Maternus, Dignulus, Isenhard, Gerhard, Ariofrid, Ratherius undErchenfried, bekannt sind.

Als das Klosterleben in Salzburg auch durch freie Romanen und neubekehrte Bayernallmählich erstarkte, begann der hl. Rupertus mit seinen eifrigsten Mitarbeitern kleinereKlöster, sogenannte Zellen, auch in der näheren Umgebung von Salzburg zu gründen,diemateriell von Salzburg aus versorgt wurden. Die erste dieser Zellen war dem hl.Maximilian geweiht und lag im Pongau, im heutigen Bischofshofen. Die Gründungerfolgte zur Zeit des Ablebens Herzog Theodos; Zwei Männer Namens Tonazan undLedi (Latinus), deren erster Dienstmann des Bischofs, der andere des Herzogs war,begaben sich in das öde Gebirgstal, später Pongau genannt, um dort zu jagen und Goldzu waschen. Während sie einige Tage dort beschäftigt waren, sahen sie in drei Nächtennach einander an einem Orte zwei helle Lichter und nahmen zugleich einenaußerordentlichen Wohlgeruch war. Darüber voll Verwunderung kamen sie zum hl.Rupertus zurück und berichteten ihm das Vorgefallene. Hierauf ordnete dieser einenseiner Priester, Namens Deoningus, dahin ab, dem er ein kleines hölzernes Kreuz, daser selbst geweiht hatte, mitgab und ihm auftrug, genau zu untersuchen, ob sich dieSache so verhalte, wie die Männer erzählt hatten. In Begleitung derselben langte derPriester an Ort und Stelle an und machte drei Nächte nach-einander dieselbeBeobachtung. Darauf hin befestigte er das Kreuz am Orte der Erscheinung und bauteeine kleine Hütte darüber, wie ihm der Bischof aufgetragen hatte. Als er zu diesemzurückgekehrt war, berichtete er ihm, daß es so sei, wie die beiden Männer erzählthatten, worauf ihn der hl. Rupert zum Herzog Theodo schickte, um ihn der Ordnungnach über den Vorfall zu unterrichten und um die Erlaubnis zu bitten, an besagter Stelleeine Kirche und Wohnung für Diener Gottes bauen zu dürfen, was der Herzog auchbewilligte. Nun begab sich der hl. Rupert selbst mit seinen Werkleuten an jenen Ort,rodete und säuberte ihn und begann den Bau einer kleinen Kirche und der übrigennötigen Wohnungen. Die Kirche weihte er zu Ehren des hl. apostelgleichen geistl. Märt.Maximilian von Culeja, der im 3. Jahrhundert Bischof von Lorch gewesen war, und derÜberlieferung nach an diesem Ort bereits vor der Zeit des hl. Rupertus verehrt wordensein soll.

Bald darauf starb Herzog Theodo und lies sich in der Kirche zu Ehren des HeiligenApostels Petrus in Salzburg beisetzen. Nach der Errichtung des SanktMaximilianklosters gründete der hl. Rupert weitere kleine Klöster, am Abersee, beiKufstein und in Weltenburg, wo er den dortigen Minervatempel in eine Kirche zuEhren der Muttergottes und des hl. Georg umwandelte. Bei der Vielzahl derKirchengründungen und Reisen des hl. Rupert, in Bayern, verwandte er seine Kräftebesonders für die Aufrechterhaltung des kontinuierlichen Liturgischen Lebens imneubekehrten Land, in erster Linie im Kloster zu Salzburg. Er bemühte sich darum alslebendiges Beispiel christlicher Demut und Liebe zu wirken, und weniger durch vieleWorte oder gar äußere Verordnungen.

Gegen Ende seines Lebens gründete der hl. Rupert auch ein Frauenkloster auf demheutigen Nonnberg zu Ehren der Allerheiligsten Gottesmutter, in welchem seineNIchte Erentrudis, Gedächtnis am 30. Juni, Äbtissin wurde, die auf das Anraten des hl.Rupert hin Nonne geworden war, und ein heiligmäßiges Leben führte. Die Stifterin desKlosters auf dem Nonnbergwar die fränkisch Königstochter und bayerische HerzoginRegintudis.

Ihr Sterbetag ist der 26. Mai.

Als der hl. Rupert seinen Tod nahen fühlte, kehrte er zu seinem angestammtenBischofssitz nach Worms zurück. Etwa 40 Jahren hatte er an der Festigung desChristentums in Bayern und Oberösterreich gearbeitet. Nach der Bestimmung des hl.Vitalis als seinen Nachfolger und Ermahnungen an die versammelte Brüderschaft zurTreue und Ausdauer im Einhalten der geheiligten Überlieferungen, starb der hl. Rupert,am Ostersonntag des Jahres 716 nach Empfang der Göttlichen Mysterien, während desGebetes. Am 24. September des Jahres 773 wurden seine Reliquien von Bischof Virgil,von Worms nach Salzburg übertragen. Sie wurden zu St. Peter in einem Felsengrabbeigesetzt. Seither begannen sich dort viel Wunder zu ereignen:Kranke, wurden dortgesund, Blinde erlangten das Augenlicht, Stummebegannen wieder sprechen,Taubeerlagten das Gehör und Lahme bekamen Kraft in ihre Glieder um selbstständigzu gehen.

Als sich im 9. Jahrhundert, unter dem Einfluß der karolinischen Reformen, derFilioquismus in Germanien für immer durchsetzte, brannte die Kirche in welcher sichdie Reliquien des hl. Rupert befanden vollständig nieder und nur ein Rest seinerReliquien wurde unter dem Schutt wiedergefunden. Dieser Rest wurdeim Jahre 882erneut in der Domkirche beigesetzt, die auf den hl. Rupert geweiht wurde. In derPeterskirche in Salzburg befindet sich noch sein ursprüngliches Grab mit seinenReliquien.

Die besondere Anziehungskraft des hl. Rupertus besteht in der Verquickung seinerweltlichen adeligen Herkunft mit der himmlischen, seiner unverfälschten christlichenGesinnung, welche dem Geist der hll.-Väter, dem geist Christi entspricht. EinDenkspruch des hl. Rupertus war:“Von allem, was wir in der Welt haben, können wirnur das unser Eigentum nennen, was wir um Christi Willen den Armen geben,allesandere raubt uns der Tod; was wir, um Christi Willen, den Armen geben, ist ein Schatz,der im Himmel hinterlegt ist.” – mit der Hilfe unseres Herrn Jesus Christus, zum RuhmSeines Namens und zur Ehre Seines Bekenners, dem Ehre und Macht sei, Lob undDankbarkeit für unendliche Zeiten. Amen.

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