Mein Leben in Christo. Das Wort 678
3.07.2011 | Thema: Mein Leben in Christo |
Bisweilen betet der Mensch augenscheinlich mit Eifer, aber sein Gebet bringt ihm nicht die Früchte der Ruhe und der Freude des Herzens im Heiligen Geist. Warum? Deshalb, weil er, anhand festgelegter Gebetstexte betend, nicht aufrichtig die Sünden bereute, die er an dem fraglichen Tag beging, mit denen er sein Herz, diesen Tempel Christi, befleckte und den Herrn erzürnte. In dem Moment aber, wo er sich an sie erinnert und sie bereut, sich selbst in aller Aufrichtigkeit unvoreingenommen verurteilt, zieht sofort ins Herz ein „der Friede , der Höher ist als alle Vernunft“ (Phil. 4, 7). In den Gebeten der Kirche werden die Sünden aufgezählt, aber nicht alle, und oft werden eben diejenigen nicht erwähnt, durch die wir uns gebunden haben; man muß sie unbedingt selbst im Gebet aufzählen mit klarem Bewußtsein ihrer Bedeutung, mit dem Gefühl der Demut und Zerknirschung des Herzens. Deshalb auch wird in den Abendgebeten bei der Aufzählung der Sünden angeführt: Dieses oder jenes tat ich Schlechtes, d. h. es wird unserem Willen überlassen, die einen oder die anderen Sünden zu erwähnen.