26.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
„Denn der, der die Sünden nicht kannte, (dies ist von Christus gesagt) „Machte sich um unseretwillen zum Opfer für die Sünde, damit wir um seinetwillen gerecht vor Gott werden“ (2 Kor. 5.21). Kannst du dich nun schämen, eine Sünde einzugestehen, welche immer es sei, oder die Beschuldigung in einer von dir nicht begangenen Sünde auf dich zu nehmen. Wenn der Sohn Gottes selbst um unseretwillen der Sünde beschuldigt wurde, obwohl er sündlos war, dann mußt auch du die Beschuldigung in allen Sünden mit Sanftmut und Liebe auf dich nehmen, denn du bist wirklich durch alle Sünden belastet, und die Beschuldigung in Sünden, die du nicht begangen hast. nimm auf dich aus Demut.
25.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wie auf der Erde in großer Entfernung befindliche Gegenstände, wenn sie auch groß sind, wenn aber die Sonne sich in ihnen nicht spiegelt, aus der Entfernung überhaupt nicht zu sehen sind, wenn sich aber die Sonne in ihnen spiegelt, sogar die kleinen aus der Entfernung zu sehen sind, so ist es auch mit den Menschen: Diejenigen, in denen sich nicht mit Ihren Vollkommenheiten die ewige Sonne der Gerechtigkeit – Gott – wiederspiegelt, sind nur aus geringer Entfernung für sehr wenige wahrnehmbar, wenn sich aber in ihnen die Sonne der Gerechtigkeit wiederspiegelt, so sind sie für alle von ferne sichtbar, alle preisen sie, die Menschen aller Orte und Zeiten (im Falle der Heiligen), und einige von ihnen glänzen wie die Sonne, andere wie der Mond, wieder andere wie Sterne.
24.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wenn ein Bruder in irgendeiner Weise dir gegenüber sündigt, z. B. dich beschimpft, oder in böser Absicht einem anderen deine Worte in entstellter Form weitergibt und dich verleumdet, werde nicht zornig über ihn, sondern suche in ihm die guten Seiten, die mit Sicherheit in jedem Menschen vorhanden sind, und widme dich ihnen mit Liebe, indem du das Böse, das er gegen dich gesponnen hat, verachtest wie Schmutz, der keine Aufmerksamkeit verdient, wie eine teuflische Fantasie. So verwenden die Goldsucher keine Aufmerksamkeit auf die Menge Sand und Schmutz im Goldsand, sondern konzentrieren sich auf die Goldkörner und, obwohl sie sehr gering an Zahl sind, halten sie auch dies wenige für wertvoll und waschen
es aus der Menge des unbrauchbaren Sandes aus. So verfährt auch Gott mit uns, indem Er uns geduldig reinigt.
23.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Stellt euch vor, ihr sähet das unerreichbare Licht, von dem das Licht der Sonne, des Mondes und der Sterne herrührt, – ihr sähet jene unendliche Liebe, welche Ihren eingeborenen Sohn in die Welt sandte, damit durch Ihn die Welt von den ewigen Qualen gerettet würde (Joh. 3, 16-17), – ihr sähet jene ursprüngliche Schönheit, von der jede Vielfalt und Schönheit in der Welt, die Vielfalt und Schönheit der Pflanzen, Steine, Schalentiere, Fische, Vögel, Säugetiere und jeder menschlichen Schönheit kommt! Stellt euch vor, ihr sähet den liebenden, im unerreichbaren Licht Seiner Vollkommenheit strahlenden Schöpfer des Himmels und der Erde. Was werdet ihr dann spüren? Der christliche Glaube bereitet ja uns alle auf dieses Sehen vor.
Beachtet hinsichtlich der Pflanzen: In den Pflanzen wird offensichtlich (1) der höchst weise Verstand, der in allen Teilen einer Pflanze zutage tritt; (2) die Kraft, die alle Teile der Pflanze belebt, festigt und in der notwendigen Beziehung zueinander hält; (3) die Allmacht, mit welcher die unendliche Weisheit den an und für sich selbst formlosen Stoff der Gestalt nach verändert, und ihn mit Leichtigkeit Ihren unendlichen Absichten und Zielen zu dienen zwingt. „Wie erhaben sind Deine Werke, Herr! (Ps. 91, 6/92, 6) Wunderbar ist für mich Dein Wissen“ (Ps. 138, 6/139, 6).
22.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Es ist nicht die Sonne, die leuchtet, der Herr strahlt in Seiner unvergleichlichen Güte, in Seinem unbeschreiblichen Licht. Wenn Er der Sonne soviel Licht gegeben hat, so hat natürlich Er selbst unendlich viel mehr Licht. Wenn Er der Sonne so viel Licht gab so wird er den Gerechten in der künftigen Welt natürlich unvergleichlich viel mehr Licht geben. Diese Sonne ist gering im Vergleich zur vernunftbegabten Seele des Menschen. Wenn also die Materie, das geschaffene Licht, blendend leuchtet, wie leuchtet dann das uranfängliche, wahre ungeschaffene Licht, Gott selbst! Analogie der materiellen Welt von der Sonne bis zum Staubkorn, mit der geistigen Welt.
21.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Lange wußte ich nicht mit aller Deutlichkeit, wie unentbehrlich die Stärkung unserer Seele durch den hl. Geist ist. Jetzt aber ließ mich der Gnadenreiche erkennen, wie unentbehrlich sie ist. Ja, sie ist unentbehrlich in jeder Minute unseres Seins, wie der Atem – unentbehrlich im Gebet und im gesamten Leben; ohne Stärkung durch Ihn ist unsere Seele ständig zu jeder Art Sünde, folglich zum geistigen Tod geneigt; sie wird gelähmt, vollständig kraftlos durch das in das Herz eindringende Böse und wird zu schwach für das Gute; ohne Stärkung durch den hl. Geist spürt man, wie das Herz von Bösem verschiedener Art unterspült wird und jeden Augenblick im Abgrund des Bösen unterzugehen droht. Hier ist es nötig, daß unser Herz sich auf Stein gründe. Dieser Stein ist der hl. Geist: Er stärkt unsere Kräfte, und wenn der Mensch betet, stärkt Er sein Herz in Glauben und Hoffnung, das Erbetene zu erhalten; Er entflammt seine Seele durch die Liebe zu Gott; Er gibt der Seele helle, gute Gedanken ein, die Verstand und Herz stärken; wenn der Mensch verschiedene Dinge vollbringt, stärkt Er sein Herz durch das Bewußtsein der Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit seiner Anstrengungen und durch unerschütterliche Geduld, welche alle Schwierigkeiten überwindet; beim Umgang mit Menschen verschiedener Stellung und beiderlei Geschlechts flößt Er ihm Achtung gegenüber der Person des Menschen ein, welcher gleichermaßen Ebenbild Gottes ist, wer er auch sei, losgekauft durch das Blut Christi unseres Gottes, lenkt sein Herz und seine Aufmerksamkeit ab von des anderen oftmals recht unansehnlichen äußeren Erscheinung des Leibes und der Kleidung, von seiner Grobheit im Ausdruck und im Umgang. Er vereinigt uns alle in der Liebe, als Kinder des himmlischen Vaters und lehrt uns, in Christo Jesu zu beten: „Vater unser, Der Du bist in den Himmeln …“
20.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Was für eine schöne, ruhige, ungefährliche Tat ist es, denen die Sünden zu vergeben, die uns gegenüber gesündigt haben, oder uns beleidigen. Du hast verziehen und bist ruhig. Man hat dich beleidigt, so was denn; so ist es
angebracht, deinem fleischlichen, alten Menschen Kränkungen zuzufügen, diesem eigenliebenden, stolzen, reizbaren, neidischen, faulen, geizigen, der Gott so viel Kränkungen zugefügt hat. Es ist gut, daß ihm wenigstens etwas von den Menschen mit demselben Maß gemessen wird, mit dem er Gott gegenüber mißt.
19.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Unsere Kraft, unsere Seele ist unsichtbar; in den Tieren ist die Seele auch unsichtbar; ebenso in den Pflanzen ihre Kraft, ihr Leben; die gesamte stoffliche Welt existiert und bewegt sich durch eine unsichtbare Kraft (die Naturgesetze). In den Orten der Höhe gibt es die himmlischen Mächte, die rein sind und jeder Stofflichkeit fremd. Alles Himmlische und Irdische, in der Höhe und in der Tiefe, geht auf eine allmächtige Kraft zurück, Welche jegliche Kraft im Himmel und auf Erden hervorgebracht hat. So preise jene Macht die in Drei Personen Eine Macht – des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Die Erdgeborenen mögen sie vor allem preisen als die alles verbindende Macht der Liebe, welche überall Leben und Seligkeit verbreitet.
18.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Wir sollen unser Leben für den Herrn und den Nächsten einsetzen und es nicht schonen. Uns aber tun sogar Speise, Trank, Kleidung, Wohnung, Geld, Bücher und andere Dinge, dieser irdische Staub, leid. Unser hinterhältiges und böses Fleisch sucht den geringsten Vorwand zur Eigenliebe, Gier und Aneignung.
17.12.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |
Je sicherer und wirksamer ein Mittel ist, uns mit Gott zu verbinden (Gebet und Reue), um so mehr zerstörerische Handlungen richtet Gottes und unser Feind gegen sie, der dafür alles anwendet: Unseren zur Trägheit neigenden Leib, die Schwäche der Seele, ihre Bindung an irdische Güter und Sorgen, den allen so vertrauten Zweifel, Kleingläubigkeit, Unglauben, schmutzige, listige und lästerliche Gedanken, Bedrückung des Herzens, Verfinsterung des Denkens – dieses alles wird gewöhnlich durch die Einwirkung des Feindes bei den Unaufmerksamen darauf gerichtet, daß sie im Gebet steckenbleiben, dieser Leiter, die uns zu Gott emporführt. Deshalb gibt es sehr wenig aufrichtige, eifrige Beter; deshalb fasten, beichten und kommunizieren die Christen sehr selten; vielleicht würden sie nicht halb so oft das Abendmahl nehmen, wenn nicht ein staatliches Gesetz für alle jährliche Beichte und Kommunion anordnete. Die Erfahrenen wissen all dies.