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Tagesbuch

Das Bild als Verkündigung der Menschwerdung

13.09.2005 | Thema: Ambrosius Backhaus |

Ambrosius Backhaus
(23.08.1923 – 03.04.2005)
29. FEBRUAR 2004

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
jetzt und immerdar und in die Ewigkeiten der Ewigkeiten.

Liebe Brüder und Schwestern!

Als der Herr Mose auf dem Berge Sinai die Gebote offenbarte, war schon in dem Gebot: „DU sollst dir kein Bildnis machen noch Gleichnis“ ein Geheimnis verborgen, das sich in Jesus Christus offenbarte: das Bild Gottes.

Die Gebote sind kurz und klar. Nur wenige haben eine Erklärung (2. Mos. 20, 4-6 + 11 + 12). Das Gebot: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen“ (2. Mos. 20, 4) erklärt: weil du es nicht kannst. Es gibt weder auf der Erde noch über der Erde noch unter der Erde etwas, das Gott abbilden könnte.

Jesaja betont mit vielen Worten und Bildern: Ihr könnt kein Bild von Gott machen, das IHM entspräche (Jesaja 40, 18-31). Das ist Grund und Grundlage des Gebotes.

Als der Herr in Bethlehem geboren wird und in den Armen seiner Mutter liegt, da sieht sie, die Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria, ein kleines Kind; sie sieht den vorewigen Gott, DER Himmel und Erde geschaffen hat, durch DEN alles geworden ist. Ihre Finger berühren das Kind in ihren Armen, ihre Hände tragen es den Hirten und den Weisen entgegen. Sie sieht GOTT; Gott ist anschaubar, darstellbar geworden. Wir können ein Bild machen, ein Bild von Jesus Christus in den Armen seiner Mutter, am Kreuz, am Ostermorgen; dieses Bild zeigt uns Gott, den vorewigen und über alles hinaus Heiligen. Wir schauen IHN an im Bild, in der heiligen Ikone, die wir nach unseren Kräften malen und über der wir beten und den Dreifaltigen Gott bitten, daß ER sie segne und sie in der Kraft des allheiligen und lebensspendenden Geistes zum Bild werden lasse, in dem wir IHM, GOTT, DER um unseretwillen Mensch geworden ist, begegnen, uns IHM zuwenden, da wir Kerzen entzünden vor der Ikone, da wir das Bild des Herrn beräuchern, da wir das Bild liebvoll und ehrfürchtig küssen.

GOTT ist Mensch geworden, und wir bekennen durch das Bild in der Kirche, in unserem Haus, in dem Bild, das wir bei uns tragen: ER ist wahrhaftig Mensch geworden und wir sehen IHN, die Ikone wird zu einem Fenster, durch das wir zu GOTT blicken und durch das Gott uns nah und gegenwärtig ist.

Wir bilden auch Menschen auf den Ikonen ab: den heiligen Sava, den heiligen Nikolaus und viele Heilige. Betrachten wir die Ikone, so spüren wir: Das ist ein besonderes Bild. Auf einem goldenen Grund sehen wir den heiligen Sava, und es ist
kein Schatten auf der Ikone zu sehen. In klaren Farben erblicken wir die Gestalten in der schattenlosen Welt. Die Ikone verkündet uns: Der heilige Sava, ein jeder von uns ist geschaffen nach dem Bilde und der Ähnlichkeit Gottes. So sind auch wir
geschaffen nach dem Bilde Gottes. Die Ikone im schattenlosen, farbigen Licht ruft uns zu: Wir alle, du, dein Nächster, ein jeder und eine jede sind geschaffen nach dem Bilde Gottes. So dürfen wir aufmerksam werden für das Bild Gottes, das uns in einem jeden und in einer jeden begegnet. CHRISTUS ist uns gegenwärtig in jedem unserer Nächsten, auch unserer geringsten Brüder. (Matth. 25, 40)

Wie die Ikone, so verkündet der aufsteigende Weihrauch: Du bist nach dem Bilde GOTTES geschaffen. Wenn wir beräuchert werden, wenn unser Nachbar, unsere Nachbarin beräuchert werden, so spüren wir im aufsteigenden Weihrauch: Du bist geschaffen nach dem Bilde GOTTES.

So rufen uns die Ikonen zu: Nach dem Bilde Gottes geschaffen ist der Mensch, ist jeder Mensch. Der Mensch ist nicht nur khalifa (Stellvertreter, Nachfolger), von Gott auf der Erde eingesetzt, daß er verantwortlich mit ihr umgeht, wie es der Koran lehrt, sondern geschaffen nach dem Bilde Gottes und gerufen, dem Herrn immer näher zu kommen und ähnlicher zu werden (Sure 2, 30-34; 1. Mos. 1, 26-27; 2, 19).

So bekennen wir mit den heiligen Ikonen: GOTT ist Mensch geworden in Jesus Christus; jeder Mensch ist geschaffen nach dem Bild Gottes. Wir beugen uns betrachtend vor den Ikonen und bekennen:

„Das Wort war Leib und wohnte unter uns und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit!“

(Johannes I, 14)

Amen.


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