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Tagesbuch

Mein Leben in Christo. Das Wort 512

11.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

Gott der Herr, als Leben-aus-Sich-Selbst und überströmende Fülle des Lebens, bewegte sich, wie der hl. Gregorius der Theologe sagt, Selbst von Ewigkeit hin zu drei Personen und verharrte in der Dreiheit, d. h. Gott ist Vater, Wort und Geist. Du fragst, wie in Gott drei Personen sind. Ich antworte: Ich verstehe nicht, wie, aber ich weiß, daß es so sein muß und nicht anders sein kann. Du fragst weiter: Weshalb wird die dritte Person in Gott Geist genannt und weshalb ist Er eine besondere Person, wenn Gott sowieso Geist ist? Ich antworte: Der Geist Gottes wird Geist genannt im Verhältnis zu den Geschöpfen: Der Herr blies mit Seinem hypostasierten (personifizierten) Geist, und es entstand auf Seinen, des lebenschaffenden Geistes, Wink eine unzählige Menge von Geistwesen: „Das Heer der Himmel ist durch den Geist Seines Mundes gemacht“ (Ps. 32, 6/33, 6); Er blies mit Seinem Geist in das Gefüge des Menschen, und „der Mensch wurde eine lebendige Seele“ (1. Mose 2, 7); von diesem Hauch werden bis jetzt Menschen geboren und werden bis zum Ende der Zeit geboren werden entsprechend dem Gebot: „Seid fruchtbar und mehret euch“ (1. Mose 1, 28). Wenn der Herr so viele einzelne persönliche Wesen durch Seinen Geist erschaffen hat, wie sollte nicht der Geist Gottes Selbst Person oder persönliches schöpferisches Wesen sein? „Der Geist weht, wo Er will“ (Joh. 3, 8). Der Geist wird hier, wie ihr seht, Geist genannt als göttliche Hypostase. Wenn es eine unzählige Menge erschaffener Geistwesen gibt, sollte Gott Selbst ohne Geist sein, gleichsam ohne Seine – selbständige, hypostasierte – Person? Und der Sohn, die persönliche, lebendige Weisheit des Vaters, ist sie nicht unentbehrlich in Gott? Schau auf dich selbst. Du bist Geschöpf; auch in dir ist bisweilen solche Weisheit, daß sehr viele sich über dich wundern; du schaffst bisweilen wirklich erstaunliche Dinge, und man preist dich als Schöpfer dieser Dinge. Aber das bist doch du – ein kleines, gebrechliches Geschöpf. Wie sollte es – bedenke dies nun – in Gott nicht eine in sich selbst persönliche Weisheit geben, wie sollte Er nicht Seine lebendige, an sich selbst seiende Weisheit haben? Schau auf alles, was in der Welt ist, wie alles weise geordnet ist! Wie in allem, auch dem Kleinsten, erstaunliche Weisheit sichtbar ist, die erstaunliche Durchführung des überall weisen Planes mit überraschender Genauigkeit und tadelloser Klarheit. Wie sollte es in Gott nicht die Weisheit als Person geben? Bedenke: Wie sollte Gott, Welcher eine Vielzahl vernünftiger, persönlicher, weiser, lebendiger Wesen erschaffen hat, nicht aus Sich Selbst die Weisheit als Person hervorgebracht haben? Ist das angemessen? Ist das möglich? Entspricht das den Vollkommenheiten des Schöpfers? – So muß es in Gott die hypostasierte Weisheit geben, oder das hypostasierte Wort des Vaters, ebenso wie den lebenschaffenden Geist, Welcher von Gott dem Vater ausgeht und im Schrie ruht. In dir ist der Atem stofflich, unpersönlich, in Gott aber, als des Lebens-aus-Sich-Selbst, ist er persönlicher Geist, der sich nicht verteilt, sondern, Selbst einfach, alles mit Leben erfüllt.

Mein Leben in Christo. Das Wort 513

10.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

Die unnatürliche Herrschaft des Fleisches über den Geist drückt sich unter anderem darin aus, daß der Geist gleichsam im Fleisch begraben ist, durch das Fleisch gebunden ist. Das ist besonders dann sichtbar, wenn es um den Dienst gegenüber Gott geht: Dann neigt der Mensch eher dazu, nur mit dem Mund, mit dem Fleisch, also verkehrt, Gott nahe zu sein; er betet Ihn nicht im Herzen, nicht im Geiste, nicht in der Wahrheit an. Tatsächlich leben wir oft so, als ob es keinen Geist in uns gäbe, und die höchste Stufe menschlicher Verkehrtheit zeigt sich darin, daß der Geist völlig verschüttet wird und der Mensch gleichsam nur Fleisch wird. „Mein Geist kann nicht in diesen Menschen sein in Ewigkeit, denn sie sind Fleisch“ (1. Mose 6, 3).
Betrachtet genau die Werke der menschlichen Gottesverehrung: Ihr werdet sehen, wie hier das Fleisch das Übergewicht über den Geist zu gewinnen sucht. In den Heiligen ist das Übergewicht des Geistes über das Fleisch daran zu sehen, daß sie nach dem Geiste leben und in der ganzen Welt Geist sehen, in allem die Weisheit, Allmacht und Güte Gottes; in allen Erscheinungen, in allen Dingen sehen sie die Spuren des Geistes; in sinnlichen Menschen zeigt sich das Übergewicht des Fleisches über den Geist darin, daß sie in allem nur das sehen, was ihren Sinnen zugänglich ist und, wie man sagt, nicht über ihre Nasenspitzen hinaussehen; der sinnliche, fleischliche Mensch schaut in die Welt und sieht sie fast wie ein vernunftloses Tier, er wundert sich nicht über die Weisheit, die von Ewigkeit bestehende Kraft und Güte des Schöpfers. Er liest ein Buch der hl. Schrift und sieht darin nur den Buchstaben; betet er, so geht er mechanisch im Verstande die Gebete durch und dringt nicht in ihren Geist ein, er kennt nicht die Kunst der Anbetung im Geiste und in der Wahrheit. Das Fleisch dominiert auch in der Bildung der Menschen. (Forscht nach, ob man in den Bildungseinrichtungen das wichtigste christliche Werk, das Gebet, lernt, ob man lernt, Gott zu schauen.) Das Fleisch wird in der Welt herrschen bis zum Ende der Zeit, so daß fraglich ist, ob „der Herr, wenn Er kommt“ um zu richten, „Glauben auf der Welt finden wird“ (Luk. 18, 8) – der Unglaube aber ist das Werk des Fleisches -, wie bei den Menschen der ersten Welt, vor der Sintflut.

Mein Leben in Christo. Das Wort 208

9.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

Nehmt von den sichtbaren Dingen jedem das weg, was er am meisten liebt: Bittet den Habgierigen um das Geld oder nehmt es ihm. Nehmt dem, der das Essen liebt, die wohlschmeckende Speise. Nehmt dem Ehrgeizigen und Stolzen einige seiner Vorzüge, nennt ihn mit einem schlechten Wort, so werdet ihr sehen, was die Hoffnung eines jeden ausmacht, was für jeden sein Schatz ist und welche Leidenschaft er hat! Oh, was für beschämenden Leidenschaften muß man manchmal begegnen! Manchmal bindet sich ein Mensch an einen Menschen anderen Geschlechts durch unreine Liebe; er nährt sich durch ihn, atmet sozusagen durch ihn.
Oh, beschämende Hoffnung! Oh, gräBliches Herz, das vom Herrn abgewichen ist. Oh, Mensch, der seine leibliche schwache Kraft auf einen ihm ähnlichen nichtigen Menschen gegründet hat! Ich werde dir zeigen, wen man lieben muß! Ihr, die ihr eure Herzen durch Ubersättigung und durch Trunk belastet habt! Ich werde euch zeigen, wer eure Herzen erfüllen soll!
Du, Geldgieriger! Ich werde dir zeigen, bei wem man das entfachte Silber kaufen kann; der du leidenschaftlich das Vergnügen und Ehrungen liebst – suche die Ehrungen der höheren Berufung; der du die schöne Kleidung liebst -„Mögest du dich in das weiße Gewand der Wahrheit kleiden“, so wirst du bekleidet sein (1 Apok 3,18; s. Ps. 131,9).
Die Sünden, die der Hoffnung entgegen sind: Verzweiflung, Verzagtheit, Selbstrache.

Mein Leben in Christo. Das Wort 511

8.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

Wenn du nicht an dir selbst die bösen Ränke des bösen Geistes erfährst, dann erkennst du nicht, und hältst nicht gebührend in Ehren, die Wohltaten, die dir vom Geist des Guten geschenkt werden; wenn du nicht den tötenden Geist erkannt hast, wirst du auch den lebenspendenden Geist nicht erkennen. Nur durch die direkten Gegensätze von gut und böse, Leben und Tod, erkennen wir deutlich das eine wie das andere; wenn du nicht der Not und Gefahr des leiblichen oder geistigen Todes ausgesetzt bist, erkennst du nicht im Herzen den Erlöser und Lebensspender als den, der von diesen Nöten und dem geistigen Tode befreit; Jesus ist Trost, Freude, Leben, Ruhe und Weite unserer Herzen! Ehre sei Gott, dem höchst Weisen und in allem Guten, daß Er dem Geist der Bosheit und des Todes erlaubt, uns zu versuchen und zu quälen! Wie könnten wir sonst die Tröstungen des Gnadenstroms schätzen, die Tröstungen des Geistes, des Trostreichen, Lebenschaffenden!

Mein Leben in Christo. Das Wort 207

7.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

„Wo Ich bin, da wird auch mein Diener sein“. (Joh 12,26,) – „mit Mir auf Meinem Throne“ (Apok. 3,21).
„Wir werden entrückt in den Wolken … mit dem Herrn sein“ (I. Thess 4,17). Hier ist unsere Hoffnung.

Mein Leben in Christo. Das Wort 510

6.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

Es gibt im Leben frommer Christen Stunden des Verlassenseins von Gott – Stunden satanischer Finsternis. Und dann ruft der Mensch aus der Tiefe des Herzens zu Gott: Warum hast Du mich von Deinem Angesicht abgewiesen, Du Licht, das nicht untergeht? Denn jetzt hat mich, meine ganze Seele, die fremde Finsternis des verdammten, bösartigen Satans eingehüllt; es ist drückend für die Seele, in seinem quälenden Dunkel zu sein, das die Qualen der finsteren Hölle ahnen läßt; bekehre mich, Erlöser, zum Licht Deiner Gebote und bringe meinen geistigen Weg zurecht; darum bitte ich Dich mit Eifer.

Mein Leben in Christo. Das Wort 206

5.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

Die Hoffnung erfordert auch ein ihr entsprechendes Leben. Die Hoffenden sollen nicht so leben, „wie die anderen, die keine Hoffnung haben“ (I. Thess. 4,13). „Da wir also solche Verheißungen haben, reinigen wir uns von jeder Schlechtigkeit des Leibes und des Geistes“ (2 Kor. 7,1). „Begründung eurer Hoffnung“ (I Petr. 3,15) – das ist es, was ich vom Herrn erbitte.

Mein Leben in Christo. Das Wort 509

4.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

Unterscheide in dir selbst den lebenspendenden und den todbringenden Geist, der deine Seele tötet. Wenn in deiner Seele gute Gedanken sind, ist dir leicht und gut; wenn im Herzen Ruhe und Freude ist, dann ist in dir der gute Geist, der Heilige Geist; wenn aber in dir ungutes Trachten ist oder ungute Regungen des Herzens, dann ist dir schwer und drückend; wenn du innerlich in Aufruhr bist, dann ist in dir der böse Geist, der teuflische Geist. Wenn in uns der böse Geist ist, dann spüren wir in der Enge und Unruhe des Herzens gewöhnlich Hindernisse, im Herzen zum Herrn zu kommen, weil der böse Geist die Seele bindet und nicht zuläßt, daß sie sich zu Gott erhebt. Der böse Geist ist der Geist des Zweifels, des Unglaubens, der Leidenschaften, der Enge, der Betrübnis, der Verwirrung; der gute Geist aber ist der Geist des Glaubens ohne Zweifel, der Geist der Tugenden, der geistigen Weite und Freiheit, der Geist des Friedens und der Freude. An diesen Anzeichen erkenne, wann in dir der Geist Gottes ist und wann der böse Geist, und erhebe dich so oft wie möglich in der Dankbarkeit des Herzens zum Heiligen Geist, der dir Leben schenkt und dich heiligt, und vermeide mit aller Kraft Zweifel, Unglauben und Leidenschaften, mit denen in unsere Seele die geistige Schlange einschleicht, der Räuber und Mörder unserer Seelen.

Mein Leben in Christo. Das Wort 205

3.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

Hoffnung auf Gott nach dem Begehen von Sünden gleich, was für welche es auch seien, d. h. auf die Versöhnung mit Ihm, nach dem Streit, in der Mutlosigkeit, in der Trauer, in den Leidenschaften.
Nirgends scheint es, wird die Hoffnung des Sünders auf die Vergebung der Sünden und die Rettung so klar und kraftvoll ausgedrückt, wie in den Gebeten zum Abendmahl und in den Kanones an den Mildesten Jesus, an die Gottesmutter, an den Schutzengel und in den täglichen Kanones.

Mein Leben in Christo. Das Wort 508

2.08.2010 | Thema: Mein Leben in Christo |

Unsere seelischen Neigungen, sogar wenn sie nicht durch äußere Zeichen ausgedrückt werden, wirken stark auf die seelische Neigung anderer. Dies geschieht ständig, obwohl nicht alle es bemerken. Ich bin verärgert oder hege unfreundliche Gedanken über jemand anders: Und er spürt dies und beginnt gleichermaßen, unfreundliche Gedanken mir gegenüber zu hegen. Es gibt ein Mittel der Verständigung unserer Seelen untereinander auch ohne die körperlichen Sinne. Was die Wirkung der Seele auf andere durch die Sinne betrifft, so wirkt die Seele durch den Gesichtssinn in erstaunlicher Weise auf andere Menschen, ob der andere auch fern von uns ist, wenn er nur unserem Blick zugänglich ist und in dem Falle, wo wir unseren Blick auf ihn richten, allein ist. So können wir durch unseren Blick einen anderen Menschen unsicher machen, in Verlegenheit bringen. Es ist oft vorgekommen, daß ich aus dem Fenster meines Hauses angestrengt auf die Vorübergehenden blickte, und sie, wie von irgendeiner Kraft zu genau dem Fenster, aus dem ich schaute, hingezogen, sich nach diesem Fenster umsahen und in ihm das Gesicht eines Menschen suchten; manche gerieten in eine gewisse Verlegenheit, beschleunigten plötzlich den Gang, korrigierten ihre äußere Erscheinung, rückten die Krawatte, den Hut zurecht und dergleichen. Es besteht hier ein Geheimnis.


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